Grundfutter

So finden Sie das richtige Siliermittel

Eine einfache Entscheidungshilfe zur Auswahl eines geeigneten Siliermittels ist am Landwirtschaftlichen Zentrum Aulendorf (Baden-Württemberg) entwickelt worden.

Die Erzeugung qualitativ hochwertiger Silagen, die im Silo nicht „hochgehen“ ist immer wieder auf’s Neue eine Herausforderung. Siliermittel  können helfen, die Vergärung und/oder die Lagerstabilität positiv zu beeinflussen.
Um die Auswahl eines geeigneten Siliermittels für die individuellen Gegebenheiten zu vereinfachen, hat Annette Jilg vom Landwirtschaftlichen Zentrum Aulendorf (Baden-Württemberg) eine Entscheidungshilfe entwickelt anhand derer konkrete Vorschläge zu geeigneten Produkten abgeleitet werden können.
Im ersten Schritt sollte das Hauptziel, welches mit Hilfe des Siliermittels erreicht werden soll, definiert werden. Hierbei ist zu unterscheiden zwischen:
  • der Verbesserung der Vergärung  (Wirkungsrichtung 1)
  • der Verbesserung der aeroben Stabilität (Wirkungsrichtung 2).
Im zweiten Schritt müssen dann die Ausgangs- bzw. Erntebedingungen sowie die Silierbarkeit, die Entnahmebedingungen und der Trockenmasse-Gehalt (TM) des Erntegutes beurteilt werden. Auf Basis dieser Einschätzungen führt der Entscheidungsbaum zu konkreten Produktvorschlägen von Siliermitteln mit DLG-Gütezeichen.
Wichtig: Siliermittel bewirken keine Wunder - eine hohe Grobfutterqualität setzt einen gut geführten Pflanzenbestand, den richtigen Erntezeitpunkt, gute fachliche Praxis während der Ernte, eine hohe Verdichtung, rasche Abdeckung, ausreichende Gärdauer und einen hohen Vorschub voraus!

Entscheidungshilfe zum Einsatz von Siliermitteln (Bildquelle: Quelle: A.Jilg)

Man unterscheidet beim DLG-Gütezeichen Siliermittel nach
  • Wirkungsrichtung (WR 1 bis 6)
  • Anwendungsbereich (a bis d)

Siliermittel der WR 1 ("Verbesserung der Vergärung") zielen auf eine rasche Absenkung des pH-Wertes. Dies hemmt Gärschädlinge und senkt die Gärverluste. In der Regel werden Siliermittel der WR 1 bei der Ernte von Grasaufwüchsen, Leguminosen, Getreide-Ganzpflanzen oder Zwischenfrüchten eingesetzt. Siliermittel dieser Wirkungsrichtung (WR 1) sollten immer dann eingesetzt werden wenn eine Buttersäuregärung droht (Grünlandbestände, Kleegras, GPS etc.). Maissilagen sind von dieser Problematik in der Regel nicht betroffen.
Silierzusätze der WR 2 ("Verbesserung der aeroben Stabilität") verringern das Nacherwärmungsrisiko. Diese sollten verstärkt Maissilagen, LKS, CCM zugegeben werden, da diese Futtermittel dazu neigen, sich schnell im Silo zu erwärmen. Ein entsprechender Zusatz kann aber auch bei Grassilagen angebracht sein - bei ungenügender Verdichtung bzw. einem zu geringen Vorschub. Grundsätzlich sollten immer die Silier- und Entnahmebedingungen berücksichtigt werden.
Eine aktuelle Tabelle mit allen DLG-geprüften Siliermitteln finden Sie unter www.guetezeichen.de