Herdenmanager-Tipps
Praxistaugliche Beschäftigung für Kälber
Diese drei Kälberspielzeuge finden wir hinsichtlich Attraktivität, Alltagstauglichkeit und Hygiene besonders interessant.
Wegen der Vorteile für das Tierwohl und die Tierbeobachtung bringen immer mehr Milcherzeuger Beschäftigungsgegenstände in ihre Kälberställe ein.
Welche „Spielzeuge“ Kälber besonders spannend finden und sich für die alltägliche Praxis eignen, haben Milchkuhhalter im Rahmen der Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD)* getestet.
Schwingende Raufutterspender: Aufwendig, aber attraktiv
Hinsichtlich langfristiger Attraktivität für die Kälber, Veränderbarkeit, Hygiene und Haltbarkeit schnitten schwingende Raufutterspender am besten ab. Arbeitswirtschaftlich haben sie den Nachteil, dass sie alle paar Tage mit Heu oder Frischgras befüllt werden müssen. Die Anschaffungskosten liegen bei ca. 100 € (netto).
Nadelholzzweige: Höchst interessant für Kälber und preisgünstig
Ebenfalls sehr gut in Attraktivität und Veränderbarkeit bewertet wurde das Angebot von ungiftigen und unbehandelten Nadelholzzweigen (z. B. Fichte, Weißtanne), die aufgehängt oder an Trennwänden festgebunden werden. Die Kälber knabbern und scheuern sich gerne daran. Die Haltbarkeit ist jedoch begrenzt und arbeitswirtschaftlich sind sie nur praktisch, wenn der Betrieb einen leichten Zugang zu entsprechenden Nadelbäumen hat.
Kälberbürsten: Spannend, teuer, aber wenig Arbeitsaufwand
Als langfristig interessant für die Kälber und gut in Haltbarkeit, Hygiene und Arbeitswirtschaft erwiesen sich zudem (schwingende) Kälberbürsten. Diese weisen allerdings die höchsten Anschaffungskosten auf: mechanisch und schwingend 300 € bis 400 €; elektrisch ca. 800 € bis 1.000 € (netto).
Aufpassen muss man beim Einsatz von Einstreugeräten, damit die Bürste nicht mit Stroh verfilzt.
Alle Infos und Bewertungen finden Sie Online in der kostenlosen Broschüre „Beschäftigungsmaterial für Kälber – Ein Überblick über unterschiedliche Beschäftigungsmöglichkeiten im Praxiseinsatz“ (https://www.ble-medienservice.de/0356/beschaeftigungsmaterial-fuer-kaelber-ein-ueberblick-ueber-unterschiedliche-beschaeftigungsmoeglichkeiten-im-praxiseinsatz)
*Das Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz wurde initiiert und gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Projektträger ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Ziel der MuD Tierschutz ist der Transfer von der Forschung in die Praxis.
Quelle: Leonie Schnecker, LLH Hessen
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