Eins vorab: Zitzengummis benötigen keine besondere Pflege. Um den Verschleißprozess zu verlangsamen, müssen Herdenmanager und Milcherzeuger aber auf eine schonende Reinigung und ausreichende Trocknung achten. Eine zu aggressive Reinigung erhöht die Abnutzung. Reinigungs- und Desinfektionsmittels sollten nicht überdosiert werden. Beachten Sie also stets die Dosierungsempfehlung für Reinigungs- und Desinfektionsmittel.
Nach der...
Eins vorab: Zitzengummis benötigen keine besondere Pflege. Um den Verschleißprozess zu verlangsamen, müssen Herdenmanager und Milcherzeuger aber auf eine schonende Reinigung und ausreichende Trocknung achten. Eine zu aggressive Reinigung erhöht die Abnutzung. Reinigungs- und Desinfektionsmittels sollten nicht überdosiert werden. Beachten Sie also stets die Dosierungsempfehlung für Reinigungs- und Desinfektionsmittel.
Nach der Reinigung sollten Sie die Zitzengummis zum Trocknen stets aus den Halterungen heben, damit sie nicht bis zur nächsten Melkzeit im Wasser stehen. Sonst werden sie im Kopfbereich spröde und bekommen Mikrorisse. Dort können sich Schmutz, Keime und (u. U. hemmstoffhaltige) Milchreste sehr gut festsetzen.
Achtung: Zitzengummis können mit freiem Auge noch durchaus brauchbar aussehen, obwohl sie bereits Mikrorisse haben. Optisch bereits „verlebte“ Zitzengummis (und Milchschläuche) haben ihr Ablaufdatum bereits mehrfach überschritten, sie sind ein hygienisches Risiko!
Tägliche Kontrolle beim Melken
Beim Melken sollten Sie stets darauf achten, ob die Zitzengummis…
- …Risse oder Beschädigungen aufweisen;
- gut anhaftet und die Kühe gleichmäßig ausmelken;
- eine freie Öffnung der Kopfbelüftung haben und
- immer noch so elastisch sind wie beim Einbauen.
Kontrollieren Sie im Melkstand besonders den Rand des Zitzengummikopfs und abknickende Milchschläuche. Dort sammelt sich nach dem Reinigen Waschwasser, Fett und Schmutz.“
Johanna Mandl, Landwirtschaftskammer Niederösterreich
Mindestens jährlicher Wechsel
Machen Sie das Wechselintervall nicht an verschlissenen Teilen fest. Tauschen Sie alle Zitzengummis mindestes einmal im Jahr aus, nicht nur die optisch beanspruchten Gummis. Sehr elastische Zitzengummis aus Silikon brauchen nach ca. 1.500 Betriebsstunden, festere aus Gummi oder Neopren nach ca. 750 einen Wechsel (Herstellerempfehlungen beachten!).
Diese Empfehlungen der Nutzungsdauer in Betriebsstunden bezieht die Reinigungszeit mit ein. Daher lohnt sich für Betriebe, die pro Melkzeit wenige Kühe pro Melkzeug melken: Halten Sie die empfohlene Nutzungsdauer in Betriebsstunden ein. Zur Ermittlung des Wechselintervalls kann man überschlagsweise die Dauer der täglichen Melk- und Reinigungszeit nehmen und die empfohlenen 750 bzw. 1500 durch diese Zahl dividieren. Das ergibt das Wechselintervall in Tagen. Beispiel: Zweimal täglich Melken und Reinigen à 2 Stunden = 4 Stunden/Tag. Zitzengummis aus Silikon: 1.500 / 4 = Wechsel der Zitzengummis alle 375 Tage. Zitzengummis aus Gummi oder Neopren: 750 / 4 => Zitzengummiwechsel alle 188 Tage.
Betriebe hingegen, die zwischen zwei Reinigungsgängen sehr viele Kühe pro Melkzeug melken, sollten die Anzahl der Melkungen als Wechselindikator nehmen, da die Reinigungszeit keinen unwesentlichen Teil der Belastung und Nutzung ausmacht.
Trockene Lagerung
Achten Sie bei der Lagerung von Ersatz-Zitzengummis ebenfalls auf eine saubere und trockene Umgebung. Vermeiden Sie Kontakt mit Nässe, Sonne, Desinfektionsmitteln oder Schmutz. Auch Fett kann das Gummi aufquellen lassen und die Funktionstüchtigkeit herabsetzen.
Tipp: Bestellen Sie die Ersatzteile zwei bis drei Wochen vor dem Wechseltermin. So vermeiden Sie lange Lagerungszeiten, die zu Lasten der Qualität gehen können.