Zucht 

Ein unterschätzter Erfolgsfaktor… 

Verlieren Zucht und Genetik an Bedeutung? Nein, zeigen erfolgreiche Betriebe! Den Einfluss von Genetik im Stall sollte man nicht aus dem Auge verlieren.

„Schöne“ Kühe nur noch für eine kleine Gruppe Milcherzeuger, Anpaarung und Selektion nur noch auf dem Computer? Auf den ersten Blick scheint die Zucht in den Hintergrund zu rücken. Durch große Herden und Genomics läuft heute vieles technisiert oder wird aus der Hand gegeben.
Dass dem ganz und gar nicht so ist und die Genetik ein entscheidender Erfolgsfaktor für hochleistende Herden ist, haben wir auf der Elite Dairy Tour gesehen: Jeder Betriebsleiter verfolgt ein klares Zuchtziel. Um dieses zu erreichen, werden die meisten Kühe auf Einzeltierbasis angepaart, auch in Großbetrieben. Die Nachzucht-Selektion und der Einsatz von gesextem Sperma oder Fleischrassen werden gut durchdacht. Viele Milcherzeuger arbeiten zudem intensiv mit Zuchtberatern zusammen.

Vielseitig nutzen

Zucht läuft also nicht nebenbei, sondern ist neben Fütterung oder Kuhkomfort ein wichtiger Faktor. Egal, ob Genomics oder Kuhfamilien, wird nichts dem Zufall überlassen, kann ein maximaler Zuchtfortschritt erzielt werden. Durch heutige Werkzeuge wie die genomische Selektion oder Anpaarungsprogramme wird zunehmend datenbasiert gearbeitet. Genomics verhelfen, vor allem funktionale Merkmale zu verbessern und die Zucht als objektives Management-Tool zu nutzen. Das Zuchtziel und die Strategien sind je nach Betrieb unterschiedlich, dennoch steht das Einzeltier immer im Fokus.

Zucht als 2. Standbein

Viele Betriebe setzen zudem auf den Verkauf von Zuchttieren, der sich nur bei einem entsprechend hohen genetischen Niveau rentiert. Neben Leistung und Exterieur sind gute funktionale Merkmale, wie Töchterfruchtbarkeit oder Melkbarkeit, für den Verkauf notwendig. Zucht ist also nicht nur für die eigene Herde wichtig, sondern auch für die Vermarktung.
Fazit? Intensiv züchten! Die passenden Bullen anpaaren, die beste Nachzucht einstallen und funktionale Kühe melken. Egal welche Betriebsgröße, welche Rasse, welches Zuchtziel – die Genetik sollte man nicht aus dem Auge verlieren.


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