Milchkontrolljahr 2022

94 Kühe im Bundesdurchschnitt

Die Milchleistung der deutschen Milchkühe hat sich im abgelaufenen Kontrolljahr um 41 kg verringert, die durchschnittliche Herdengröße ist hingegen angewachsen.

Im Bundesdurchschnitt gibt eine deutsche Milchkuh 9.127 kg Milch mit 4,07 % Fett und 3,45 % Eiweiß (Kontrolljahr vom 1. Okt. 2021 bis 30. Sep. 2022) . Regional lieferten die meiste Milch mit durchschnittlich 10.318 kg (+ 201 kg/Kuh) diesmal die Kühe im Verbandsgebiet des LKV Sachsen-Anhalt ab. Ebenfalls mehr als 10.000 kg Milch pro Kuh gemolken wurde in Mecklenburg-Vorpommern (10.200 kg) und in Sachsen (10.061 kg). Die im Bereich des Kontrollverbands der Qnetics (Thüringen) aufgestallten Kühe, die im Vorjahr ebenfalls die 10.000 kg-Schwelle überschritten hatten,  mussten Leistungseinbußen von 152 kg hinnehmen und fanden sich so in 2022 wieder unter der 10.000 kg Marke. Die größten Menge an Milchinhaltsstoffen produziert die Kühe in Sachsen-Anhalt mit insgesamt 761 kg Fett und Eiweiß.
Das niedrigste Leistungsniveau der Kühe errechnete sich in Süddeutschland, allerdings werden dort mittlerweile stabil über 8.000 kg Milch im Herdendurchschnitt gemolken (BaWü: 8.143 kg; Bayern: 8.071 kg Milch).
Die größten Leistungseinbußen mussten die Milcherzeuger in  Hessen (-195 kg) und in Baden-Württemberg (-193 kg) „wegstecken“. Aber auch in drei weiteren Regionen verringerte sich die Milchleistung: Rheinland-Pfalz/Saar (-185 kg); Thüringen (-152 kg); Bayern (-77 kg) und Schleswig-Holstein (-15 kg).

1 | Jahresabschluss der Milchleistungsprüfung 2022

In Sachsen-Anhalt höchster Leistungszuwachs

Die höchste Milchleistungssteigerung wurde in Sachsen-Anhalt mit im Mittel plus 201 kg Milch erreicht. Auf Platz zwei folgt Mecklenburg-Vorpommern mit einem Leistungszuwachs von 186 kg.

Zellzahlen konstant

Im Milchkontrolljahr 2022 hat sich die Eutergesundheit minimal verbessert, der durchschnittliche Gehalt an somatischen Zellen wird mit 228.000 Zellen je ml (-7.000 Zellen/ml) angegeben. Erfreulich ist, dass 60,1 % der Kühe in der besten Zellzahlklasse (< 100.000) wiederzufinden sind. Insgesamt wiesen 77,3 % der kontrollierten Kühe einen Zellgehalt von weniger als 200.000 Zellen je ml auf.

Deutlicher Strukturwandel, vor allem im Osten

Der seit mehreren Jahren beobachtete Trend zu rückläufigen Kuhzahlen setzte sich auch in diesem Milchkontrolljahr fort. Der rasant fortschreitende Strukturwandel führte – ebenso wie auch im Vorjahr - zu einem Rückgang der Betriebszahlen um 4,4 % auf nunmehr nur noch 35.344 Milchkuhbetriebe und zu einer Verringerung der Kuhzahlen um 1,4 % auf 3,32 Mio. Tiere. Diese dem Strukturwandel geschuldete Entwicklung ist in allen Regionen Deutschlands zu beobachten, in den neuen Bundesländern haben jedoch deutlich mehr Milcherzeuger sich von ihren Kühen getrennt als im Westen.
Die mittlere Anzahl an Kühen stieg so letztlich im Bundesgebiet um 3,1 Tiere auf 94 Kühe je Milchkuhbetrieb mit großen regionalen Unterschieden (Bayern: 56,1; Berlin-Brandenburg: 447 Kühe/Betrieb).
Quelle: BRS