ZMB: Milchpreisanhebung kurzfristig nicht in Sicht

Eine Anhebung der Milcherzeugerpreise in Deutschland ist kurzfristig nicht in Sicht, denn dafür müssten erst die Verwertungen wieder ansteigen. Das sei momentan nicht der Fall. Das teilte die Geschäftsführerin der ZMB Zentrale Milchmarkt Berichterstattung GmbH, Monika Wohlfarth, mit. 
Es sei zwar nicht zu viel, aber ausreichend Rohmilch am Markt. Das verdeutlichen die Rohstoffpreise am Spotmarkt, die bereits seit Mitte November 2020 nachgeben. Gleichzeitig zum Ende November begonnenen saisonalen Milchanstieg in Deutschland steigt auch das Milchaufkommen in anderen EU-Ländern sowie in den bedeutenden Drittländern (USA, Ozeanien). Erfreulich sei, dass sich der Absatz deutscher Milcherzeugnisse im Export (betrifft 50% des Gesamtmilchaufkommens) trotz der Corona-Krise bisher stabil verhält. Wobei der Absatz von Käse leide, hier kämpfe man aktuell darum, die Preise für die kommenden Monate stabil zu halten.
Nachhaltig steigen könnten die Milcherzeugerpreise laut Frau Wohlfarth nur, wenn die Nachfrage das Angebot übertrifft. In ihrer „bisherigen Laufbahn“ hätten Milcherzeuger allerdings auf steigende Milchpreise immer auch mit einer Steigerung ihrer Milchmengen reagiert. Das erschwere die Situation.
Für 2021 weißt sie darauf hin, dass neben der Corona-Krise auch der anstehende Brexit erhebliche Schwierigkeiten für etwaige Prognosen bereitet.
Quelle: Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben (KW 50)


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