Wolfsrisse: 7 % sind Rinder

Von den 3.374 Übergriffen auf Nutztiere durch Wölfe waren im letzten Jahr insgesamt 251 Rinder betroffen. Das entspricht 7 % aller vom Wolf geschädigten Tiere (verletzt, vermisst, getötet). Das geht aus der neuesten Statistik der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf (DBBW) hervor. Die größten Schadenszahlen wiesen Schafe mit 2.772 Tieren, Gehegewild mit 251 Tieren und Ziegen mit 109 Tieren auf. 
Insgesamt hat die Zahl der Übergriffe gegenüber dem Vorjahr deutschlandweit um 3,5 % zugenommen. Die Zahl der geschädigten Nutztiere sank dagegen um 15 % auf 3.374 Tiere. In den Bundesländern mit den meisten Wölfen (Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen) nahmen die Übergriffe im Vergleich zum Vorjahr ab, in anderen Ländern änderten sich die Zahlen kaum. Für das Monitoringjahr 2020/21 wurden in Deutschland 158 Rudel, 27 Wolfspaare und 20 territoriale Einzeltiere nachgewiesen. 
Übergriffe auf Rinder und Pferde kommen laut der DBBW in Europa vor allem dort gehäuft vor, wo wilde Huftiere selten und Schafe und Ziegen nicht verfügbar seien.  Meist würde es sich dabei um Kälber handeln. So handelte es sich z.B. auch beim jüngsten Wolfsriss im Landkreis Waldshut um sechs Kälber.
Jedoch könnten Wölfe auch lernen, ausgewachsene Rinder und Pferde zu töten. Übergriffe auf Rinder nahmen 2021 vor allem in Brandenburg deutlich zu, wo zwei Drittel (67 %) aller Fälle registriert wurden, gefolgt von Niedersachsen (19 %). Wenn einzelne Wölfe gelernt haben, Rinder zu töten, müssten auch diese vor Wolfsübergriffen geschützt werden. 
Die meisten Bundesländer fördern Präventionsmaßnahmen bei Rindern, wenn es nachweislich zu Übergriffen durch Wölfe gekommen ist.  
Quelle: DBBW