Russland will Milchexporte steigern

Russland hat ambitionierte Pläne angekündigt, die Exporte von Milchprodukten auf dem globalen Milchmarkt zu steigern. Der Geschäftsführer der Nationalen Union der Milchproduzenten (Soyuzmoloko), Artjom Below, prognostizierte kürzlich beim Global Dairy Congress in Moskau sowie bei der Konferenz „Milchexporteure der Zukunft“ auf der EuroTier in Hannover, dass der Ausfuhrwert von gegenwärtig rund 300 Mio. $ (266 Mio. Euro) bis 2024 auf 800 Mio. $ (708 Mio. Euro) zunehmen werde.
Wachsende Absätze erwartet er wegen der dort steigenden Nachfrage vor allem in den GUS-Ländern, dem Nahen Osten, Nordafrika, China und anderen asiatischen Ländern.
Nach Einschätzung von Below wird die Produktion von marktfähiger Milch in Russland bis 2025 mit jährlichen Wachstumsraten von etwa 2 % auf rund 24 Mio. t steigen. Die Investitionen in die Rohmilcherzeugung würden, mit Ausnahme von Plänen der vietnamesischen TH-Group, hauptsächlich durch lokale Produzenten erfolgen. Ausländische Investoren seien eher in der Verarbeitung aktiv. So habe die französische Savencia Anfang 2018 die Käsefabrik Belebeeviski gekauft. Zu weiteren Investoren zählten Hochland, Valio und das Deutsche Milchkontor (DMK), die allesamt auch staatliche Unterstützung erhielten.
Der Geschäftsführer der deutschen Holding Ekosem-Agrar und größter Milchproduzent in Russland, Stefan Dürr, hält eine Verdopplung der russischen Milchexporte bis 2024 für realistisch. „Wenn Russland nicht preislich konkurrenzfähig ist, wer ist es sonst“, so der Unternehmer.
Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8853 Euro
Quelle: AgE