Projekt BovReg untersucht Funktionen in der Erbsubstanz Rind

Wissenschaftler aus der EU, Kanada und Australien starten heute (23.09.2019) unter der Koordination des Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN, Dummerstorf) ein großangelegtes Forschungsvorhaben, um Funktionen in der Erbsubstanz zu finden, die für die Diversität und Veränderung von Merkmalen bei Rindern relevant sind. An dem EU-Projekt „BovReg“, mit einem Fördervolumen von 6 Mio. Euro, beteiligen sich weltweit 20 Labore. Ziel des Genetikprojektes sei es, genauere Kenntnisse über Merkmale des Rindes in Bezug auf Robustheit, Gesundheit und biologische Effizienz zu gewinnen. Denn trotz enormer Fortschritte in der funktionellen Genomanalyse und den modernen molekularbiologischen Forschungsmethoden bestünden nach wie vor große Wissenslücken im Verständnis der Wechselwirkungen zwischen Erbanlagen und Umwelteinflüssen, die letztendlich das Erscheinungsbild eines Tieres prägen. „Das Forschungskonsortium wird daher eine umfassende Karte der funktionell aktiven Regionen im Rindergenom erstellen und aufklären, wie genetische Variationen sich innerhalb von verschiedenen Rassen oder zu unterschiedlichen Entwicklungsphasen auswirken“, erläuterte Prof. Christa Kühn, Leiterin des FBN-Institutes für Genombiologie. „Diese Schlüsselinformationen werden für eine zukunftsfähige Nutztierhaltung in der Praxis sowie auch für die Grundlagenforschung dringend benötigt.“
Aus den genetischen Analysen sollen internationale Standards erarbeitet und neue bioinformatische Methoden etabliert werden, die in das weltweite molekularbiologische Kompetenznetzwerk „Functional Annotation of Animal Genomes“ (FAANG) einfließen.
Quelle: FNB