Neue BHV1-Fälle in NRW

In NRW (Kreis Borken) sind drei Betriebe von einem Ausbruch des Bovinen Herpesvirus 1 (BHV1) betroffen. Nach Aussage des Veterinäramtes musste ein Milchkuhbetrieb vollständig geräumt werden, auf zwei weiteren Betrieben wurden wenige Reagenten gemerzt.
In den letzten 1,5 Jahren, seit Deutschland Mitte 2017 als BHV1-frei anerkannt ist, gab es immer wieder einzelne Fälle. Allein in NRW trat die Krankheit seit dem auf 38 Betrieben auf. Etwa 5.000 Rinder mussten damit verbunden getötet werden. „Diese Rückschläge nach der Erlangung des Freiheitsstatus sind ganz normal, sie lassen sich auch bei der Bekämpfung anderer Seuchen beobachten“, sagte Dr. Georg Friemel-Brüggemann vom Veterinäramt Kreis Steinfurt bei einer Informationsveranstaltung zum Thema. Wichtig sei aber die flächendeckende Beprobung in dieser Zeit sowie natürlich Biosicherheitsmaßnahmen durch die Betriebe selbst.
Eingeschleppt wird BHV1, Auswertungen des Rindergesundheitdienstes NRW nach, insbesondere über 3 Wege:
  • In einem Drittel der Fälle kam die Krankheit durch Tierzukauf in den Bestand.
  • Ein weiteres Drittel waren Herden mit BHV1-Vergangenheit kurz vor dem Ausruf des Freiheitsstatus in Deutschland. Hier sind möglicherweise noch Träger in der Herde.
  • Das letzte Drittel der Fälle lässt sich mit sonstigen Einschleppungswegen, z.B. durch Personen- und Fahrzeugverkehr zwischen Betrieben, erklären. Ein Tropfen Nasensekret eines BHV1-positiven Rindes ist so infektiös, dass sich damit 1 Mio. Rinder infizieren ließen!!!

Rinderhalter müssen sich sehr kritisch mit diesen drei Wegen in Bezug auf die alltäglichen Geschehnisse und Arbeiten auf ihren Betrieben beschäftigen und folglich entsprechende Biosicherheitsmaßnahmen ergreifen.
Ein großes Risiko stellt auch die gemeinsame Nutzung von Gülleseparatoren, Futtermischwagen oder Treibe- oder transportwagen da - in Bezug auf die Biosicherheit sollte diese in Frage gestellt werden!
Quelle: topagrar