Lockdown beeinflusst Milchmarkt im November

Am Markt für Milchprodukte setzte sich in der vergangenen Woche (KW 46) die seit Beginn des im November 2020 verhängten Teil-Lockdown und aus dem Frühjahr 2020 bekannte Entwicklung fort:
  • Der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) ordert bei den Herstellen umfangreich Stückbutter, Käse und Frischmilchprodukte. Der Absatz im Großverbrauchersegment und in der Außer-Haus-Verpflegung zeigt währenddessen große Schwächen, es gibt Berichte über Kontraktverschiebungen und Stornierungen.
  • Ein kompletter Ausgleich der im Food-Service wegbrechenden Absätze werde durch die erhöhten Verkäufe im LEH nur schwer zu realisieren sein, heißt es. Preisrückgänge bei einigen Produkten könnten die Folge sein. Bisher halten sich die Märkte allerdings noch verhältnismäßig stabil.
Die amtlichen Notierungen für Milchprodukte an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten bzw. in Hannover änderten sich vergangene Woche (KW 46) kaum.
  • Die Notierungen für Butter (3,80 € bis 4,00 €/kg Päckchenbutter bei sehr guter Nachfrage; 3,35 € bis 3,55 €/kg Blockbutter bei ruhiger Nachfrage) und Schnittkäse (2,95 € bis 3,20 €/kg) wurden auf dem Niveau der Vorwoche bestätigt. Bei Emmentaler konnten höhere Verkaufspreise erzielt werden (+ 0,50 € auf 5,20 €/kg an der oberen Preisspanne).
  • Bei Magermilchpulver (MMP) sind die Käufer wegen der ungewissen Entwicklung der Corona-Pandemie zurückhaltender. Der anziehende Euro erschwert den Drittlandsexport gleichzeitig. Vereinzelt hat das Angebot an Magermilchpulver zugenommen, da es aufgrund des Lockdown zu Veränderungen der Rohstoffströme in den Molkereien kommt. Insgesamt hält sich die Marktlage aber stabil. Die bestehenden Kontrakte werden normal abgerufen und bei guter Auftragslage der Hersteller sei kaum freie Mengen verfügbar. Die Notierung blieb zuletzt unverändert bei 2.100 € bis 2.250 €/t MMP in Lebensmittelqualität.
Quellen: ZMB, Süddeutsche Butter- und Käsebörse, AgE