Hochland produziert weiter in Russland

Hochland in Heimenkirch produziert an seinen drei russischen Standorten trotz der kriegerischen Auseinandersetzung Russlands mit der Ukraine weiter Käse. Das gab das Unternehmen, das bei Käse in Russland Marktführer ist, jetzt bekannt. Mit einer jährlichen Absatzmenge von einem Viertel der Jahresproduktion, d.h. rund 100 000 t Käse, ist das Land für die Allgäuer der zweitwichtigste Markt. 
Man verurteile den Krieg und habe keinerlei Verständnis dafür, man wolle aber die russischen Mitarbeiter nicht im Stich lassen, sagte der Vorstandsvorsitzende Peter Stahl jetzt bei der Vorstellung der Geschäftszahlen für 2021. Ein Rückzug aus Russland würde zudem am Kriegsverlauf nichts ändern. Man werde aber in Russland alle Werbeaktivitäten einstellen und nicht mehr investieren. 
Die Zukunft der russischen Produktion sei allerdings sehr ungewiss: Es habe seitens des Staates bereits offene Drohungen gegeben, westliche Firmen zu enteignen. Das wäre für Hochland ein enormer Vermögensverlust. Außerdem würden die russischen Behörden Druck machen, dass die Produktion trotz widriger Umstände, wie etwa fehlender Ersatzteile oder fehlendem Verpackungsmaterial, weiter laufe. Andernfalls würde man sie haftbar machen. 
Quelle: Schwäbische Zeitung