Hessen fordert weiter ein Anbindehaltungsverbot

Das hessische Landwirtschaftsministerium strebt weiterhin einen Ausstieg aus der Anbindehaltung an. „Die ganzjährige Anbindehaltung bei Rindern ist nicht tiergerecht. Sie erlaubt den Tieren keine Fortbewegung, keine Sozialkontakte und kein Komfortverhalten“, erklärte die Wiesbadener Agrarressortchefin Priska Hinz am vergangenen Mittwoch (17.7.2019). Hessen kämpfe schon seit langem für eine bundesweite Lösung, die auch der Bundesrat mit seinem 2016 geforderten Verbot der Anbindehaltung anstrebe. Im April habe die Agrarministerkonferenz (AMK) den Bund erneut zum Handeln aufgefordert und trotzdem bewege sich nichts, monierte die Ministerin. In Hessen unterstütze die Landesregierung hingegen im Rahmen des Agrarinvestitionsförderungsprogramms (AFP) gezielt Vorhaben, die auf die Umstellung noch bestehender Anbindehaltungen gerichtet seien. Die Fördersätze würden in diesem Jahr von 20% auf 30% bei Umbauten und von 30% auf 40% bei Neubauten erhöht.
Außerdem setzt das Land laut Hinz auf Beratung beim Ausstieg aus der Anbindehaltung, die vom Landesbetrieb Landwirtschaft (LLH) angeboten wird. Darüber hinaus wurde ein Handlungsleitfaden erstellt, der wertvolle Hinweise und verschiedene Planungsbeispiele für eine Aufgabe der Anbindehaltung beinhaltet. „Die Broschüre ist bundesweit einzigartig und beschreibt Umbaukonzepte anschaulich und praxisnah“, erläuterte Hinz. Die Publikation „Ausstieg aus der Anbindehaltung“ wurde vom Runden Tisch Tierwohl und der Arbeitsgemeinschaft für Rationalisierung, Landtechnik und Bauwesen in der Landwirtschaft Hessen (ALB) erarbeitet und kann bei der ALB-Geschäftsstelle kostenfrei bestellt werden. (alb-hessen@gmx.de)
Quelle: AgE