Gemeinsames Statement von Landwirten und LEH 

Die Demonstrationen und Blockaden der Landwirte gegenüber dem LEH waren wirkungsvoll. Vertreter des Lebensmittelhandel zeigten sich gesprächsbereit. Vergangenen Freitag (11.12.2020) führten Vertreter von Land schafft Verbindung (LsV) und dem Handelsverband Lebensmittel (BVLH) „konstruktive“ Gespräche. Nur wurde ein gemeinsames Statement veröffentlicht. Die Beteiligten einigten sich laut einer Pressemeldung auf folgenden Punkte:
  1. Eine neutrale Beschwerde- bzw. Schlichtungsstelle (Ombudsstelle) zwischen Handel und Landwirtschaft soll einvernehmlich beauftragt werden, um Konflikte im Rahmen eines strukturierten Verfahrens konstruktiv und kompetent beizulegen. Es soll an bestehende außerstaatliche Strukturen angeknüpft werden.
  2. Der Lebensmitteleinzelhandel und die Landwirtschaft verfolgen das Ziel einer zeitnahen Einführung einer einheitlichen, verbraucherverständlichen Herkunftskennzeichnung für heimische landwirtschaftliche Erzeugnisse. 
  3. Die Handelsunternehmen haben zugesagt, im Rahmen ihrer Werbeaktivitäten die Leistungen der deutschen Landwirtschaft stärker herauszuarbeiten.
  4. In zwei Arbeitsgruppen sollen kurzfristig konkrete und strukturelle Lösungen für die beiden Sektoren Schwein und Milch erarbeitet werden, mit dem Ziel für höhere Anforderungen, höhere Erlöse zu erzielen.
  5. Die Lebensmittelhandelsunternehmen unterstützen das Ziel der Landwirte, dass ein befristeter Sofort-Hilfsfonds eingerichtet wird, der dazu beiträgt Corona- und ASP-bedingte Einkommenseinbußen abzufedern. Neben dem Lebensmittelhandel müssen sich der Staat, die Lebensmittelverarbeitung und die Lebensmittelindustrie beteiligen. Wie ein solcher Fonds rechtssicher eingerichtet sowie effektiv und zielgerichtet ausgestaltet werden kann und wie die Gelder bedarfs- und leistungsgerecht verteilt werden, soll nun geprüft werden.
Weiter einigte man sich, die vereinbarten Maßnahmen kurzfristig im Dialog ausgestalten und möglichst schnell umsetzen zu wollen.
Quelle: Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben, KW 51