FrieslandCampina will Verpackungsplastik reduzieren

Das niederländische Molkereiunternehmen FrieslandCampina hat vergangene Woche (21.02.2019) den niederländischen Plastic Pact unterzeichnet. Damit verpflichtet sich die Molkerei weniger Plastik als Verpackungsmaterial zu verwenden und möchte ab dem Jahr 2025 nur noch zu 100 % recycelbare Verpackungen in Umlauf bringen.
Der Plastic Pact ist eine staatliche Initiative, an der sich bereits mehr als 70 Parteien beteiligen. Unter anderem Lebensmittelunternehmen, Verbrauchermärkte, Festivals, Caterer, Produzenter, Verpacker und Umweltorganisationen. Vereinbart ist im Plastic Pact, dass weniger Kunststoffe verwendet und mehr Plastik wiederbenutzt bzw. recycelt wird und das alle neuen Plastike so hergestellt werden, dass sie zu 100 % recycelbar sind. Auf diese Weise werden Rohstoffe mit mehr Verantwortung behandelt und der schädliche Einfluss durch den Verpackungsmüll auf die Umwelt verringert.
Exkurs: Verpackungsmüll
Die Diskussion um Verpackungsmaterial, das in den vergangenen Jahren und heute absolut verschwenderisch verwendet wird, wächst. Auch in Deutschland. Allerdings wird der Handlungsbedarf hier nicht schnell und ernst genug vorangetrieben, kritisieren Experten. Nicht nur die Unternehmen sind angesprochen, sondern jeder einzelne Mensch. Denn der Verbraucher ist allgemein sehr bequem, um Verhaltensgewohnheiten in Bezug auf Verpackungen zu verändern. Es hat auch mit Verzicht zu tun, dieses Lebensmodell ist beim Großteil der Bevölkerung jedoch out. Die Folgen für die Umwelt sind groß, denn Müll wird vielmehr in Entwicklungsländer exportiert, anstatt heimische Recyclinganlagen zu optimieren. Stimmen nach einem klaren und verbindlichem Verbot mancher Verpackungen werden daher lauter. Das einem Verbot nicht jedem passt, steht im Raum und wird ein Grund für das vorsichtige" Handeln der Politik sein.
In einem aktuellen Artikel in der Süddeutschen Zeitung zum Thema eines Verbotes heißt es allerdings ganz unverblümt: Und ja: Das wäre eine Bevormundung des Kunden. Ja, das wäre ein politisch erzwungener Konsumwandel, und natürlich will niemand eine Regierung, die ihren Bürgern jegliche Freiheiten nimmt. Aber manche Eingriffe sind einfach notwendig, gerade wenn es um die Umwelt geht. Bei aller Liebe zur Freiheit bei Kaufentscheidungen: Wenn der Verbraucher nicht in der Lage ist, die Prekarität der Lage zu erkennen, ist ein solches Verbot einfach angebracht."
Quelle: frieslandcampina.com; sueddeutsche.de