Fonterra hebt erneut Milchpreisprognose an

Als Reaktion auf die zuletzt kräftigen Preisanstiege an der internationalen Handelsbörse Global Dairy Trade in Neuseeland (siehe „GDT: Milchprodukte international um 15% teurer gehandelt“), hat das Neuseelands größer Milchverarbeiter Fonterra zum dritten Mal in dieser Saison seine Milchpreisprognose für 2020/21 angehoben.
Fonterra gab am 5. März 2021 bekannt, dass der Auszahlungspreis in der noch bis zum 31. Mai 2021 dauernden Saison zwischen 7,30 NZ$ (4,39 Euro) und 7,90 NZ$ (4,75 Euro) pro Kilogramm Milchfeststoff liegen soll.
Damit wurde die Februar-Prognose um 0,40 NZ$ (0,24 Euro) und die zu Beginn der Saison in Aussicht gestellte Auszahlungsleistung um 1,20 NZ$ (0,72 Euro) übertroffen. Zusammen mit der angekündigten Vergütung von Genossenschaftsanteilen könnten die Fonterra-Lieferanten 2020/21 ein Milchgeld in Rekordhöhe von 7,90 NZ$ (4,75 Euro) je Kilogramm Milchfeststoff bekommen.

Angetrieben von der Nachfrage Asiens, dennoch bleiben Marktrisiken

Fonterra-Geschäftsführer Miles Hurrell erklärte, dass die Korrektur der Milchpreisprognose nachfragegetrieben sei:
  • Der Importbedarf in China sowie in Südostasien und im Nahen Osten sei groß. „Chinas starke wirtschaftliche Erholung nach den ersten Auswirkungen von Corona hat zu einer starken Nachfrage nach Milchprodukten geführt, was wir an den Verkäufen während des chinesischen Neujahrs gesehen haben“, erläuterte Hurrell. 
  • „Wir sehen aber auch, dass Kunden mehr Produkte als üblich kaufen möchten, um das Risiko globaler Verzögerungen in der Lieferkette zu verringern.“
Hurrell wies allerdings auch auf Marktrisiken hin. So würde in der EU und in den USA die Milchproduktion saisonal steigen und es gebe weiter Auswirkungen von Covid-19 in Schlüsselmärkten. Wegen der anhaltenden Unsicherheiten sei deshalb auch die Spanne der aktuellen Preisprognose mit 0,6 NZ$ (0,36 Euro) weit belassen worden.
Quelle: AgE; Umrechnungskurs: 1 $ = 0,8297 Euro, 1 NZ$ = 0,6014 Euro