EEX-Flüssigmilchfuture läuft langsam an

Der neue Flüssigmilchfuture der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig, der am 15. August eingeführt wurde, wurde am vergangenen Mittwoch (22.8.2018) zum ersten Mal gehandelt. Dabei umfasste das Geschäft bisher nur einen Future für den Verfallsmonat Oktober 2018 mit einem Volumen von 25.000 kg Flüssigmilch zum Preis von 36,50 €/100 kg. Weitere Umsätze kamen bis zum Freitag nicht zustande.
Diese zunächst langsame Entwicklung wurde angesichts der Neueinführung seitens der Experten auch so erwartet. Es sei normal, dass sich das Geschäft um ein neues Derivat ersteinmal aufbauen müsse. Es dürften daher jetzt zum Start keine vorschnellen Urteile über den Erfolg des neuen Flüssigmilch-Futures gefällt werden.
Die Forderungen für die beiden vorderen Fälligkeiten September und Oktober lagen zuletzt bei 36,50 €/100 kg Flüssigmilch. Für die Termine November und Dezember wurden Briefkurse von 37,72 €/100 kg bzw. 38,27 €/100 kg eingestellt. Weitere Forderungen deckten die neun Termine bis September 2019 ab. Der höchste Briefkurs wurde dabei für die Fälligkeit Februar 2019 mit 40 €/100 kg Flüssigmilch ausgewiesen. Kaufgebote gab es nur für die Fälligkeiten Oktober und November 2018, die allerdings um jeweils 3,50 €unter den Forderungen lagen.
Info zum Flüssigmilchfuture
Der Future auf Flüssigmilch ergänzt das Produktportfolio der EEX am Terminmarkt für Milchprodukte. Damit ist die Börse die erste in Europa, die einen solchen Kontrakt anbietet. Der Leiter des EEX-Agrarproduktsegmentes, Sascha Siegel, sieht das neue Derivat als eine „attraktive Ergänzung für das Risikomanagement im Milchmarkt, da es unseren Kunden eine noch genauere Absicherung gegen Preisrisiken ermöglicht“. Zur Abrechnung des neuen Futures berechnet die Leipziger Terminbörse den „EEX European Liquid Milk Index“. Das Angebot für das Risikomanagement am Milchmarkt umfasst zusätzlich finanziell abgerechnete Kontrakte auf Butter, Magermilchpulver und Molkenpulver.
Quelle: AgE; Kieler Milchtage 2018