Brexit: EU wird Nr. 1 im Welthandel mit Milch

Vorerst wenig problematisch, sehen die Milchmarktexperten vom ife Institut für Ernährungswirtschaft Kiel, Erhard Richarts und Prof. Dr. Holger D. Thiele, die mit dem Brexit verbundenen Veränderungen am Milchmarkt. Erst zum Jahresende 2020 erwarten sie merkliche Auswirkungen. Das erklären sie in ihrem aktuellen Dairy Newsletter (30.12.2019):
  • Formal wird das Vereinigte Königreich die EU am 31. Januar 2020 verlassen und nicht mehr in ihren Institutionen die Politik mitgestalten. Am Markt ändert sich zu diesem Zeitpunkt wegen der vorgesehenen Übergangszeit voraussichtlich noch wenig.
  • Erst mit dem Ende der Übergangszeit, - nach den Plänen des britischen Premiers Johnson am 31. Dezember 2020 - werden sich die vollen Auswirkungen zeigen. Diese werden den Handel komplizierter und teurer machen. Vor allem, wenn es zu keiner Einigung über die Zeit danach kommen sollte.
  • Auf jeden Fall gehen die beiden Milchmarkt-Analysten davon aus, dass Großbritannien als Drittland die wichtigste Exportdestination der EU-27 werden wird.
  • Die Rest-EU wird damit die Nr. 1 im Welthandel mit Milch und Milcherzeugnissen und damit auch den weltweit ersten Platz als Exportregion vor Neuseeland einnehmen. Diese Rangverbesserung dürfte jedoch kaum die Erschwernisse im Zugang zum britischen Markt erleichtern.

Quelle: ife