Auch Niedersachsen verbietet Transporte in Drittstaaten 

Nach NRW hat nun auch das Niedersächsische Landwirtschaftsministerium offiziell mitgeteilt, lange Nutztiertransporte in Drittländer zu verbieten. Die zuständigen Behörden wurden gestern (23. Juli 2020) per Erlass angewiesen, diese Transporte mit sofortiger Wirkung bis auf Weiteres nicht mehr zu genehmigen. 
Aktuelle Gründe für den Erlass seien coronabedingt schwer abschätzbare Einschränkungen an Häfen und Grenzübergängen. Eine rechtskonforme Durchführung von Straßen- und Schifftransporten in Drittländer könne daher nicht sichergestellt werden. Aufgrund dieser Unsicherheiten und derzeitigen Witterungsbedingungen gehe man davon aus, dass auch die Langstreckentransporte von Nutztieren aus Deutschland nicht bis zum Bestimmungsort tierschutz- und rechtskonform umgesetzt werden können. 
Am Mittwoch (22. Juli 2020) hatte bereits das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium von Nordrhein-Westfalen offiziell mitgeteilt, Langstreckentransporte für Rinder und Kälber vorläufig zu untersagen: NRW: Verbot Langstreckentransporte für Rinder und Kälber.
„Das ist eine Entscheidung für den Tierschutz. So lange bei den zuständigen Veterinärämtern zu wenig sichere Informationen vorliegen, dass die Tierschutzanforderungen auf der gesamten Strecke eingehalten werden können, so lange können wir keiner Abfertigung zustimmen“, begründet Agrarministerin Barbara Otte-Kinast.
Bereits im September 2019 hat das Land Niedersachsen konkrete Tierschutzanforderungen für lange Transporte auf der Ost-Route sowie in die Maghreb-Staaten vorgegeben. Diese müssen seitdem von zuständigen Veterinärämtern beachtet werden. Zudem wurde in der „Niedersächsischen Nutztierstrategie – Tierschutzplan 4.0“ eine eigene Arbeitsgruppe zur Transport-Thematik eingerichtet. 
Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz