Abbau von Nutztierbeständen gefordert

Eine deutliche Verringerung des Nutztierbestandes in Deutschland und die Ausweitung des Ökolandbaus wird in einem Maßnahmenprogramm zum Klimaschutz gefordert, das insgesamt rund 60 Organisationen - darunter die Bioanbauverbände Bioland und Naturland sowie mehrere deutsche Naturschutzorganisationen - am vergangenen Donnerstag (15.11.2018) in Berlin vorgelegt haben.
Es müsse mehr politischen Willen zum Klimaschutz in der Landwirtschaft geben, weil diese „erheblich“ zum Klimawandel beitrage. Kritisch sehen die Autoren insbesondere die Treibhausgasemissionen der Tierhaltung. Die Tierbestände seien hierzulande derzeit zu groß und müssten insgesamt und vor allem an den Hotspots mit hohen Bestandsdichten deutlich reduziert werden, heißt es in dem Papier. Dazu müsse beispielsweise eine flächengebundene Tierhaltung von maximal 2 Großvieheinheiten (GV) je Hektar verbindlich vorgeschrieben werden. Tierhaltungen ohne entsprechende Fläche sei die Genehmigung zu verweigern.
Darüber hinaus müsse die Bundesregierung kurzfristig alle Unterstützungsmaßnahmen beenden, die geeignet seien, den Agrarexport weiter zu steigern.
Ansatzpunkte für mehr Klimaschutz durch weniger Tierhaltung sehen die Organisationen auch bei den Konsumenten. Diesen müsse es durch „staatliche Hilfestellung“ in Form von Anreizen „erleichtert“ werden, den Fleischkonsum zu senken. Konkret gehe es um mehr Informationen, aber auch um „fiskalische Instrumente“. Lebensmittel müssten einen Preis erhalten, der die heute nicht enthaltenen externen Kosten angemessen einbeziehe.
Quelle: AgE