Nicht die Rasse, sondern die Leistung entscheidet!
Aus wirtschaftlicher Sicht spielt die Kuhrasse im Stall keine Rolle. Was letztlich zählt ist die Milchleistung. Noch besser rechnete es sich 2014/15, wenn die Kühe im Melkstand gemolken wurden und auch noch bio waren.
Im Durchschnitt haben die ausgewerteten Unternehmen 86 Kühe (+ 5 Kühe im Vergleich zum Vorjahr) gemolken, zusammengerechnet stehen hinter den Zahlen 38.000 Milchkühe (10 % der Milchkühe im Bundesland).
Die durchschnittliche Milchleistung bei 7.991 kg pro Kuh (+ 110 kg), die ECM-Leistung bei 8.128 kg pro Kuh. Nach Abzug der innerbetrieblich verwerteten Milchmenge (inkl. Ab-Hof-Verkauf) errechnet sich eine durchschnittliche Anlieferungsmenge von ca. 650.000 kg pro Unternehmen (+ 50.000 kg).
Holsteins mehr Milch … Fleckvieh besser vermarktbar
Auch leistungsstarke Kühe können alt werden
AMS: Mehr Milch – höhere Kosten
Bio mit deutlichem Vorsprung
Die Auszahlungspreise für Biomilch haben sich in den vergangenen Monaten/ Jahren kaum verändert. Im Vergleich zur konventionellen Milch ist der Abstand deutlich angewachsen. Allein im Auswertungszeitraum lag die Differenz beim Milchpreis bei 14,3 ct/kg (aktuell dürfte der Abstand sogar einige Cent mehr betragen!). Letztlich ist durch die bessere Bezahlung der Biomilch der Vorsprung der Öko-Betriebe beim DB II auf 427 Euro pro Milchkuh angestiegen! Und das, obwohl die Öko-Betriebe pro Kuh rund 1.600 kg weniger Milch gemolken haben. Aufgewogen wurde die Mindermilchmenge durch geringere Bestandsergänzungskosten (ältere Kühe), geringere Kraft- und Mineralfutterkosten sowie niedrigere Aufwendungen für den Tierarzt.
Zu in etwa ähnlichen Ergebnisse kommt auch die Auswertung der Testbetriebs-Buchführung. In dieser Auswertung erzielten die Öko-Betriebe einen um 30.000 Euro höheren Betriebsgewinn als vergleichbare konventionelle Unternehmen.
Diese Zahlen werden vermutlich viele Milcherzeuger ins Grübeln bringen ob eine Umstellung auf ökologische Produktionsweise nicht sinnvoll erscheint. Dazu zwei Anmerkungen:
- Das bessere Abschneiden der „Bio-Melker“ hängt derzeit vom großen Milchpreisgefälle ab. Bei einem Anstieg der konventionellen Milchpreise stellt sich die Situation wieder anders dar. So hatten z.B. in der Hochpreisphase 2013/14 die Biobetriebe das Nachsehen, die Gewinne lagen rund 8.000 Euro unter denen der konventionellen Unternehmen
- Öko-Betriebe wirtschaften extensiver (auch wenn eine intensive Grünlandbewirtschaftung unbedingt erforderlich ist) und benötigen deshalb auch mehr Futterfläche pro Kuh! Gerade in flächenknappen Unternehmen kann dies die Wirtschaftlichkeit extrem beeinflussen.
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