Dürre vorsorglich im Futterbau 2020 einplanen

Die Trockenheit im April 2020 veranlasst Milchkuhhalter zur Sorge vor einem neuen Dürresommer. Vorhersagen kann das keiner, Vorsorge in der Futterplanung ist auf jeden Fall angesagt.

Laut Einstufung des UFZ Helmholtz Zentrum für Umweltforschung herrscht gegenwärtig (Stand 27. April 2020) fast im gesamten Bundesgebiet Dürre. Sowohl bis 25 cm Bodentiefe wie auch im Unterboden bis 1,8 m Tiefe. Ob sie wie in den vergangenen zwei Jahren jetzt anhält, kann keiner vorhersagen. Ausschließen kann man es aber ebenso wenig und deswegen ist Vorsorge für die Grundfutterproduktion jetzt in jedem Fall gefragt und nicht übertrieben. Einordnung und Tipps dazu finden Sie hier.

Regen: Die Chancen auf einen nassen Mai stehen noch 50 : 50

Dass der Boden im Frühjahr abtrocknet, ist in einem gewissen Ausmaß normal. Der April 2020 ist dennoch zu trocken. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erklärt, dass die Regenmengen, mit denen wir dank den Tiefausläufern diese Woche rechnen können, vorerst nicht ausreichen dürften, um die aktuelle Trockenheit flächendeckend und nachhaltig zu beenden. Ob der Mai nach dem voraussichtlich sehr trockenen April mehr Niederschlag bringt, lasse sich laut dem DWD noch nicht abschätzen. Ein Blick ins Klimaarchiv zeige nur: „Nach zu trockenen Aprilmonaten traten in der Vergangenheit trockene und nasse Maimonate etwa gleich häufig auf,“ so Tobias Fuchs vom DWD. Bis auf Weiteres werden die Tiefausläufer jetzt aber erstmal für einen unbeständigen und kühlen Witterungsabschnitt sorgen, heißt es im Wetterbericht des DWD am 29.04.2020.

Vorsorge im Futterbau und Planung ist trotzdem angesagt

Die Erfahrungen aus 2018 und 2019 und die nach wie vor überwiegend knappen Grundfuttervorräte auf den Milchkuhbetrieben sind dennoch Grund genug, sich in der Futterplanung breit aufzustellen und sich in der Fütterung auf Alternativen einzustellen.
Zur Unterstützung haben wir Ihnen hier verschiedene Fachbeiträge zum Thema Grundfutterknappheit und der Entwicklung von neuen Strategien im Futterbau zusammengestellt. Diese haben wir in den vergangenen zwei Jahren mit Experten erarbeitet und veröffentlicht. Im Folgenden finden Sie die jeweiligen Artikel zum Download oder als Onlineartikel.

Tipps zu Futterknappheit und für neue Futterbaustrategien

Futterknappheit begegnen:
Futterbau- und Grünlandstrategien an den Klimawandel anpassen:

Dürrehilfen reichen nicht, es braucht langfristige Lösungen

Für den Fall, dass es in diesem Jahr einen erneuten Dürresommer gibt, hat die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner Unterstützung" zugesagt. Die aber bislang nicht weiter definierte Unterstützung wird aus Richtung von Landwirten wie auch Politikern kritisch gesehen. Denn etwa eine finanzielle Dürrehilfe helfe nur in der Bewältigung von Folgen, also kurzfristig. Doch der Klimawandel und seine Witterungsextreme sind ein langfristiges Problem, demnach braucht es eine langfristigere Unterstützung:
  • Es braucht langfristig zuverlässige Strategien: Dafür werden Forschung und darauf basierende, bewährte Strategiebeispiele benötigt. An denen sich die Betriebe entsprechend ihrer Standortbedingungen und Produktionsausrichtung, zusätzlich zu ihren eigenen Erfahrungen, orientieren können. Hier wird mehr Unterstützung bzw. Beratung benötigt.
  • Es braucht langfristig einen Ausgleich für höhere Produktionskosten: Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass viele Betriebe in anhaltend trockenen Phasen einen höheren Flächenbedarf haben, um bestehende Rinderbestände mit genügend Grundfutter versorgen zu können. Das bedeutet höhere Produktionskosten und das ist ein weiterer konkreter Ansatzpunkt, den es seitens der Politik zu betrachten gilt. Die Primärproduktion in Deutschland wird auch aufgrund der klimatischen Bedingungen teurer und nicht nur aufgrund höherer Auflagen hinsichtlich des Umwelt- und Klimaschutzes. Es muss ein Weg gefunden werden, wie diese Mehrkosten gedeckt werden können. Hier ist Unterstützung gefragt.

Quellen: UFZ, DWD, AgE


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