Dürre 2018: Wer war wie stark betroffen?
Der Deutsche Wetterdienst hat die Dürresituation 2018 analysiert. Auf Bundesland sowie Kreisebene wurden Niederschlagsmengen, Lufttemperaturen und die kritische nutzbare Feldkapazität u.a. unter Grünland und Mais ausgewertet.
Die Wetterlage als solche
- Aufgrund einer stabilen Wetterlage (blockierende Hochdruckgebiete mit Zentrum über Skandinavien/Nordeuropa) wurde von Ende April bis Ende August 2018 vorwiegend warme und trockene Luft aus Südosten nach Deutschland herangeführt, erklären die Autoren des DWD die Ursache der besonderen Witterungssituation.
- Durch die hohen Lufttemperaturen in Verbindung mit der langen Sonnenscheindauer war die potentielle Verdunstung im Zeitraum April bis August 2018 deutlich erhöht, was zu einer stärkeren Austrocknung der Böden geführt hat.
- Zudem fielen von Februar an landesweit deutlich weniger Niederschläge als im langjährigen Mittel. So konnte der erhöhte Wasserbedarf der Vegetation nicht durch die Niederschlagsmengen ausgeglichen werden. Es kam allerdings auch immer wieder zu kleinräumigen schauerartigen Niederschlägen, so dass die räumliche Verteilung der Niederschläge sehr heterogen war.
Um beurteilen zu können, wie stark die unterschiedlichen Standorte betroffen waren bzw. auch noch sind, wertete der DWD die Niederschlagshöhen und Lufttemperaturen sowie die Anzahl der Tage aus, an denen die nutzbare Felkapazität die pflanzenkritische Grenze unterschritt.
Die nutzbare Feldkapazität unter Grünland und Mais
Aus diesem Grund wurde die Anzahl der Tage betrachtet, an denen die kritischen Bodenfeuchtewerte von 40 bzw. 30 %nFK in der Bodenschicht 0 bis 60 cm unterschritten.
Betrachtet wurden unter anderem die Kulturen Grünland (Beobachtungszeitraum März bis August) und Mais (Mai bis August).
Unterdurchschnittliche trocken und überdurchschnittlich warm
Die Abweichungen der mittleren Lufttemperatur für den Zeitraum April bis August 2018 lagen zwischen 3°C in Schleswig-Holstein und 3,8°C in Hessen und Thüringen. Die hohen Temperaturen führten zu einem erhöhten Wasserbedarf für die Vegetation.
Grünland schwer strapaziert
![kritische nFK Gruenland 2018](https://flm.elite-magazin.de/flm/upload/w_825,h_619,c_1,g_Center,q_60/https://www.elite-magazin.de/img/4/6/f/b/6/4/120455910_256dd4657c.png)
In der nördlichen Hälfte Deutschlands waren die Gras-/Grünlandbestände am stärksten von der Trockenheit getroffen. (Bildquelle: DWD)
![kritische nFK unter Gruenland](https://flm.elite-magazin.de/flm/upload/w_811,h_608,c_1,g_Center,q_60/https://www.elite-magazin.de/img/a/7/3/b/2/4/120455939_d239b213e6.png)
Hier die Auswertung in Anzahl der Tage, an denen die kritisch nFK in den Bundesländern unterschritten wurde. (Bildquelle: DWD)
Der Mais startete bereits vielerorts im Defizit
Im Gegensatz zu den früher startenden Kulturen, startete die Maissaison bereits mit einem leichten Bodenfeuchtedefizit. Während die absoluten Bodenfeuchtewerte anfangs zwar in ganz Deutschland noch über 80% nFK lagen, fielen diese auch für den Mais bis zum August deutlich stärker als in der Referenzperiode ab. Im August lag die Bodenfeuchte dann fast im kompletten Bundesgebiet unter 50% nFK, in einigen Regionen sogar unter 30% nFK und somit mehr als 30% nFK unter dem Wert des Vergleichszeitraums.
![kritische nFK Mais 2018](https://flm.elite-magazin.de/flm/upload/w_840,h_630,c_1,g_Center,q_60/https://www.elite-magazin.de/img/0/d/d/0/a/0/120455916_21e1f95f99.png)
Auch für den Mais fiel die Bodenfeuchte bis zum August deutlich stärker als in der Referenzperiode. (Bildquelle: DWD)
![Anzahl Tage kritische nFK Mais 2018](https://flm.elite-magazin.de/flm/upload/w_719,h_539,c_1,g_Center,q_60/https://www.elite-magazin.de/img/b/8/f/9/0/6/120455940_a1f54a24a8.png)
Im Gegensatz zu den früher startenden Kulturen, startete die Maissaison bereits mit einem leichten Bodenfeuchtedefizit. (Bildquelle: DWD)
Details im pdf Trockenheit 2018 in Deutschland"
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