DMK erwartet dürrebedingt sinkende Milchanlieferung

Das Deutsche Milchkontor stellt sich auf dürrebedingt rückläufige Milchanlieferungen ein. Die Genossenschaftsmolkerei will aufgrund der schweren Situation auf den Höfen in den Verhandlungen mit dem Lebensmitteleinzelhandel mehr für die Milcherzeuger herausholen.

Das Deutsche Milchkontor (DMK) rechnet in den kommenden Monaten mit deutlich verringerten Milchanlieferungen. Grund für diese Annahme ist mitunter das Ergebnis einer Befragung, die die Molkerei anlässlich der dürrebedingt knappen Grundfuttersituation im August 2018 unter ihren Ehrenamtsmitgliedern durchgeführt hatte. Die Ergebnisse aus den bisher 239 ausgewerteten Antworten veröffentlichte das größte deutsche Molkereiunternehmen kürzlich in seinem Mitgliedermagazin „Milchwelt“.
Ziel der Umfrage sei eine möglichst präzise Planung der Milchmenge für 2019. Die Erhebung soll deshalb laut dem DMK ab Mitte September für alle Mitglieder in dem Portal www.webmelker.de fortgeführt werden.
Angesichts der schwierigen Lage auf den Höfen verfolgt die DMK nach eigenen Angaben in den Verhandlungen mit dem Lebensmitteleinzelhandel das klare Ziel, die Situation der Erzeuger zu verbessern. DMK-Geschäftsführer Dr. Klaus Hein erklärte: „Wir sind uns der angespannten Lage auf den Höfen bewusst und setzen daher alles daran, Erlösverbesserungen am Markt auch direkt unseren Mitgliedern zukommen zu lassen.“

5 % bis 10 % weniger Milchmenge

Weniger Milch: Demnach gehen 37 % der bisher befragten Mitglieder im Ehrenamt der Genossenschaft davon aus, dass ihre Milchmengen in den kommenden Monaten um bis zu 5 % sinken werden. Weitere 35 % erwarten eine Abnahme von bis zu 10 %.
Weniger Futter: Rund 90 % der bisher 239 an der Umfrage teilnehmenden DMK-Ehrenamtler gaben an, bei der Ernte von Grassilage und Mais Einbußen zwischen 20 % und mehr als 40 % zu erwarten. Bei Maissilage rechnen 80 % der Betriebe mit Verlusten in Höhe von 20 % bis mehr als 50 %.
Gut die Hälfte der Umfrageteilnehmer wird nach eigenen Angaben die Futterlücke im Herbst und Winter nicht schließen können.
Weniger Kühe: Gut ein Drittel der befragten Betriebe gab an aufgrund des fehlenden Futters den Bestand an laktierenden Kühen um bis zu 10 % abbauen zu müssen. Weitere 13 % sehen sogar die Notwendigkeit, die Kuhherde um bis zu 20 % zu verkleinern.
Regionale Unterschiede: Nach Angaben der DMK ist praktisch ihr gesamtes Milcheinzugsgebiet von der Dürre betroffen. Allerdings seien die Unterschiede regional zum Teil sehr groß.
DMK Umfrageergebnis

(Bildquelle: DMK)

Das aktuelle DMK-Magazin Milchwelt finden Sie unter folgendem Link: DMK Milchwelt September 2018
Quelle: AgE