Produktiver Stallrundgang

Beim Vorbeifahren regelmäßig einen Blick auf die Kühe werfen oder während des Nachtreibens schauen – die meisten Milcherzeuger haben Routinen entwickelt, um auffällige Kühe aufzuspüren. Dennoch kann es sich lohnen, den Stallrundgang von anderen Aufgaben abzukoppeln. 

Kuhkontrolle in der Ruhephase

Nehmen Sie sich täglich 20 bis 30 Minuten Zeit, um während der Ruhephase der Kühe durch den Stall zu laufen. Notieren Sie akribisch alles, was Ihnen an den Kühen auffällt (brünstige oder lahme Kühe, defekte Liegeboxen, …). Denn während der Ruhephase lassen sich Kühe mit Auffälligkeiten am besten aufspüren. Positiver Nebeneffekt: Durch den regelmäßigen Kontakt werden die Kühe deutlich entspannter, wenn man die Herde „betritt“. 

Das Handy oder ein einfacher Notizzettel in der Tasche reichen aus, um sich einfache Beobachtungen direkt zu notieren (oder einzusprechen). Besonders gut eignen sich hofeigene WhatsApp-Gruppen, um anschließend die Beobachtungen an das ganze Team weiterzugeben.

Tipp: Splitten Sie die Gruppen auf größeren Betrieben am besten nach Themen auf, damit nicht jeder Mitarbeiter alle Nachrichten lesen muss! Da gibt es dann zum Beispiel eine Gruppe für die Fütterung: „Menge Restfutter am Morgen in Gruppe 1“ oder „aktueller TS-Gehalte der Grassilage“, um nur zwei Beispiele dafür zu benennen, was während eines Rundgangs auffallen könnte. 

Drei Tipps, wie der Stallrundgang strukturiert gelingt

1. Termin mit sich selbst: Stallrundgang außerhalb der üblichen Stallzeiten durchführen und dann zu einer festen Uhrzeit. Tipp: Einige Wochen später einmal eine andere Uhrzeit oder eine andere Laufrichtung auswählen und schauen, in welchen Bereichen es Unterschiede gibt (Liege- und Wiederkauverhalten?).
2. Fokussieren: Sich Zeit für die Kühe nehmen, nicht parallel telefonieren oder andere Arbeiten erledigen.
3. Aufschreiben: Möglichkeit zur Dokumentation in der Tasche haben, damit man nichts vergisst.