In der Landwirtschaft zu arbeiten heißt, auch mal ordentlich dreckig zu werden. Da muss die Waschmaschine einiges mitmachen. Jede Woche mindestens ein Waschtag und das für jeden, der auf dem Betrieb...
In der Landwirtschaft zu arbeiten heißt, auch mal ordentlich dreckig zu werden. Da muss die Waschmaschine einiges mitmachen. Jede Woche mindestens ein Waschtag und das für jeden, der auf dem Betrieb arbeitet. Einheitliche Arbeitskleidung, auf Wunsch sogar mit Betriebslogo, muss man aber nicht selbst anschaffen, sondern kann sie auch mieten. Auf Wunsch übernehmen die Anbieter sogar die regelmäßige Wäschepflege. Aber lohnt sich die Investition in diese Dienstleistung?
Das Konzept Mietkleidung – Was ist drin?
Robust, wetterfest und funktional soll gute Arbeitskleidung ausfallen. Das wollen Mietservice-Angebote für Arbeitskleidung liefern, mit einem „Rund-um-Sorglos“-Paket, bei dem bei den meisten Anbietern bei Vertragsabschluss für mindestens drei Jahre jede Woche frische und saubere Kleidung am Arbeitsplatz auf die Mitarbeiter wartet. Meist sind im „Grundpaket“ der Mietkleidung folgende Leistungen enthalten:
Jeder Mitarbeiter erhält eine Erstausstattung an Arbeitskleidung. Die Unternehmen notieren die Größen der Mitarbeiter, wofür z. T. auch Maß genommen wird. Auf Wunsch wird die Arbeitskleidung mit Logos und eigenen Schriftzügen oder Initialen ausgestattet.
Je nach Anbieter gibt es eine unterschiedlich große Auswahl an Kollektionen. Dabei kann auch zwischen Winter- und Sommer-Ausstattung unterschieden und gewechselt werden. Soll beides im Service enthalten sein, müssen allerdings extra Kosten berücksichtigt werden.
I. d. R. werden die dann angefertigten Kleidungsstücke in dreifacher Ausführung geliefert. Dabei dient ein Satz an Arbeitskleidung für den aktuellen Gebrauch, ein zweiter Satz wird zur Reserve hinterlegt und der dritte Satz dient zum wöchentlichen Austausch (Waschen und ggf. Reparieren von Schäden an der genutzten Kleidung). Neue Mitarbeiter können während der Vertragslaufzeit hinzugebucht und ausscheidende Mitarbeiter abgemeldet werden. Auch Vertragsänderungen sind möglich.
Anbieter und Kosten für Mietkleidung
Zu Anbietern für Mietkleidung gehören Unternehmen wie Alsco, Bardusch, CWS-Boco, Die Deutsche Berufskleider-Leasing GmbH (DBL), Die Mietwäsche, Mewa und noch viele mehr.
Vier dieser Anbieter werden in der folgenden Tabelle verglichen. Sie alle liefern eine Auswahl an verschiedenen Kollektionen, die Arbeitstypen zugeordnet werden können, wobei z. B. besonders wetterfeste und gleichzeitig atmungsaktive Kleidung sich für die Landwirtschaft eignen. Alle vier Anbieter besitzen mehrere Niederlassungen deutschlandweit, weshalb für jeden Betrieb eine Abholung der Mietwäsche gewährleistet werden kann. Die Preise variieren je nach Kollektion und Lieferumfang und müssen daher vorab nachgefragt werden. Bei der DBL kann beispielsweise mit Kosten von 7 bis 9 € pro Woche und Person gerechnet werden. Das sind 28 bis 36 Euro pro Monat und Mitarbeiter.
Vergleich der Anbieter von Mietkleidung
Mietkleidung in der Landwirtschaft – Ein Beispiel:
Die Kosten: Milcherzeuger Thies Harms-Janssen bezieht Mietkleidung der CWS für seinen Betrieb. Hier wird pro Kleidungsstück und Woche abgerechnet (Bundhose 72 Cent, Latzhose 87 Cent, Weste 82 Cent, Jacke 82 Cent). Hinzu kommt eine Servicegebühr von 5 € pro Woche fürs Abholen. Damit belaufen sich die Kosten bei CWS auf ca. 25 bis 30 € pro Mitarbeiter und Monat. Außerdem sind die Kosten für Arbeitskleidung von der Steuer absetzbar.
So geht‘s: Bei Harms-Janssen auf dem Betrieb wird die Dreckwäsche in einem Wäschesack gesammelt und einmal wöchentlich von Fahrern der CWS abgeholt. Gleichzeitig wird frische Wäsche im Schrank bereitgelegt. Hier müssen den Fahrern Räumlichkeiten geboten werden, in denen sie selbstständig an die gesammelte Dreckwäsche gelangen und neue Kleidung bereitstellen können. Bei Bedarf werden Kleidungsstücke auch geflickt und repariert. Um die defekte Kleidung bei Abgabe zu kennzeichnen, wird ein roter Kabelbinder durch die defekte Stelle gezogen.
Das gibt‘s: Jeder Mitarbeiter hat vier Garnituren, bestehend aus Bund- oder Latzhose sowie Weste oder Jacke. Wählbar sind Damen- oder Herrenschnitte. Es besteht keine Mindestbetriebsgröße, sondern ein Mindestbestellwert von 80 € pro Monat. Dieser ist mit drei einzukleidenden Arbeitskräften erreicht.
Das Fazit: Harms-Janssen schätzt vor allem die Möglichkeit des „Brandings“ der Kleidungsstücke, bei dem der Name und das Logo des Betriebs sowie der Name des Mitarbeiters aufgenäht wird. Insbesondere die Auszubildenden sind von der eigenen, personalisierten Arbeitskleidung beeindruckt. Dies fördere nicht nur den Zusammenhalt der Mitarbeiter, sondern liefere zudem einen guten Eindruck nach außen. Ein weiterer Vorteil durch die Auslagerung ist die freiwerdende Arbeitszeit für Wäsche und Reparatur.
Selbst waschen oder waschen lassen?
Gepflegte und regelmäßig gereinigte Arbeitskleidung kann auch ohne Mietservice und zusätzlichem Arbeitsaufwand im Betrieb erfolgen. So besteht z. B. die Möglichkeit, eine Waschmaschine und einen Trockner für den allgemeinen Gebrauch anzuschaffen, in denen die Mitarbeiter ihre Kleidung selbst waschen können.
Egal für welches System ein Betrieb sich entscheidet – der Kleiderwechsel und die damit verbundene Reinigung verbleibt bei den Mitarbeitern. Den Mitarbeitern sollte ihre Rolle als Lebensmittelerzeuger auf einem Milchkuhbetrieb klar sein. Ziel ist daher eine regelmäßige Reinigung der Kleidung – was ganz „nebenbei“ den Betriebsauftritt verbessert und die Motivation der Mitarbeitenden stärken kann!