Kreuzungszucht
Drei Rassen gezielt kombinieren
Bessere Fruchtbarkeit, Futtereffizienz und mehr Lebensgewinn verspricht die Dreirassenkreuzung. Tipps für die Zucht- und Anpaarungsstrategie.
Die drei Rassen Holstein, Montbéliard und Skandinavisches Rotvieh werden im Wechsel zu einer Hybridkuh gekreuzt.
Die Kreuzungskühe zeichnen sich durch eine bessere Fruchtbarkeit und Gesundheit sowie eine höhere Futtereffizienz aus.
Das Risiko von Inzucht, das bei reinrassigen Anpaarungen gegeben ist, entfällt.
Eine gute Milchkuh ist die Kuh, die der Herdenbetreuer nicht kennt. Eine solche Kuh wird nicht krank, sie frisst ordentlich und gibt viel Milch. Doch leider hat der Anteil solch problemloser Kühe in den vergangenen Jahren abgenommen - besonders in Holsteinherden. Viele Milcherzeuger wünschen sich stabilere Kühe, die nicht bereits nach ein oder zwei Laktationen die Herde verlassen. Durch das Einkreuzen fremder Gene lassen sich Schwachpunkte der Holsteinkühe wie Fruchtbarkeit, Nutzungsdauer und Inzucht verbessern. Denn Kreuzungskühe sind im Vergleich zu ihren reinrassigen Eltern gesünder und fruchtbarer.
Der Effekt wird in der Zucht Heterosis genannt und bei Schweinen, Schafen und Geflügel längst genutzt. Typischerweise beeinflusst der Heterosiseffekt die Fitnessmerkmale wie die Gesundheit, Fruchtbarkeit, Leistung und Futtereffizienz. Heterosis bedeutet, dass Nachkommen von zwei unterschiedlichen Rassen (= Hybriden) eine höhere Leistungsfähigkeit im Vergleich zum Mittel ihrer Elterngeneration haben.
Ein Team von Zuchtexperten der Universität Minnesota wertete in einer Studie die Kennzahlen von 1.500 Kreuzungskühen über drei Laktationen aus. Ergebnis: Diese Kreuzungstiere waren durchschnittlich 17 Tage schneller tragend und die Tierarztkosten reduzierten sich um 17 % bis 23 % im...
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