Gegen die Geburtsschmerzen

Nach einer Kalbung sind Kühe oft geschwächt. Ob die Gabe von nicht-steroidalen Antiphlogistika (NSAID) Gesundheit und Leistung verbessert, wollten Wissenschaftler aus Virginia (USA) wissen. Sie untersuchten bei 237 Kühen und Färsen die Wirkung von Meloxicam (Entzündungshemmer). Dafür wurden die Versuchstiere in drei Gruppen eingeteilt.  

Versuchsaufbau: 

• In Gruppe 1 erhielten die Kühe vor der Kalbung Meloxicam (1 mg/kg Körpergewicht), nach der Kalbung aber einen Placebo.
• In Gruppe 2 bekamen die Kühe vor der Kalbung einen Placebo, nachher Meloxicam.
• In der 3. Gruppe wurde den Kühen vor und auch nach der Abkalbung ein Placebo verabreicht.

Die Schwere der Kalbung wurde anhand der Zeit beurteilt, die vom Erscheinen der Fruchtblase bis zur Geburt des Kalbes verging (70 Minuten galt als leichte Kalbung).

Ergebnisse: 

• Es zeigten sich keine Unterschiede beim Auftreten nachgeburtlicher Erkrankungen.
• Kühe (leichte Kalbung), die Meloxicam vor der Geburt erhielten, gaben mehr Milch (Übersicht 1).
• Kühe aus Gruppe 1 (Meloxicam vor der Kalbung) produzierten höhere Gehalte an Milchinhaltsstoffen, egal wie die Kalbung verlief.

Fazit: Bei leichten Kalbungen kann Meloxicam die Leistung verbessern. Bei schweren Verläufen konnte kein positiver Effekt auf die spätere Milchleistung nachgewiesen werden.

Quelle: Swart et al., 2018