Neue Herausforderungen

Seit nunmehr 15 Jahren beschäftigen wir uns in Elite immer wieder mit der Frage, wie sich die Milchproduktion optimieren und entwickeln lässt. Woran wir bei der Produktion der ersten Ausgabe von Elite noch nicht zu denken gewagt haben, ist das Ausmaß der Geschwindigkeit, die Wucht, mit der Veränderungen auf die Milchbranche einwirken.
Vor 15 Jahren war es schon fast undenkbar darüber zu spekulieren, ob Familienbetriebe im Durchschnitt mal 100 Kühe melken werden. Heute liegt die Wachstumsschwelle bei dieser Herdengröße. 120 Kühe und zwei AMS, das ist schon längst Standard bei Neuinvestitionen. Möglich wurde das rasante Wachstum vor allem durch die Digitalisierung im Kuhstall. Dank leistungsfähiger Technik können zwei Arbeitskräfte rund 120 Kühe managen.
Nicht jeder Milcherzeuger will sich dieser Immer-Schneller-und-weiter-Strategie unterordnen. Kann man sich davon abkoppeln? Ja, noch lässt es sich auch mit einer Herde von weniger als 100 Kühen gut leben. Mehr dazu ab Seite 24.
Wenn es stimmt, dass die Digitalisierung unsere Welt so grund-legend verändern wird wie z.B. die Einführung der Dampfmaschine, dann werden die Auswirkungen sehr tiefgreifend sein! Das absehbare Zusammenwachsen von Mensch und Maschine wird zu einer vollautomatisierten Milchproduktion führen. Diese wird aber nur mit hohen Investitionen realisiert werden können. Insgesamt wird die Milchproduktion noch kapitalintensiver als sie es heute ohnenhin bereits ist.
Milcherzeuger werden sich aber noch auf weitere Herausforderungen einstellen müssen: Auf den gesellschaftlichen Wunsch nach höheren Standards beim Tier- und Umweltschutz (Null-Emissions-Stall)! Denn der „Kunde 2030“ ist überaus anspruchsvoll, er schraubt die Anforderungen immer weiter nach oben.
All diesen Trends ist gemein, dass sie nicht per se gut oder schlecht sind. Ob diese Entwicklungen Ihr Leben in den kommenden Jahren stärker zum Guten oder zum Schlechten verändern werden, liegt größtenteils in Ihren Händen. Querdenken ist hier manchmal ein guter Ansatz.
Wir werden Sie jedenfalls auch in den kommenden Jahren dabei unterstützen, ausgetretene Pfade zu verlassen und Ihr Potenzial zu entfesseln – und das auf allen Medienkanälen. Versprochen!