Milchfieber besser vorbeugen
Forschungsergebnis: Mehr als 48 Prozent der Kühe in deutschen Milchkuhställen haben direkt nach der Geburt einen Kalziummangel, der die Frühlaktation negativ beeinflusst.
Kalziummangel im geburtsnahen Zeitraum ist eine weit verbreitete Stoffwechselerkrankung, die je nach Ausprägung lebensbedrohlich für die Kuh sein kann. Darüber hinaus begünstigt sie das Auftreten weiterer Stoffwechsel- und Infektionskrankheiten. Der Kalziumgehalt im Blutserum liegt bei ausgewachsenen Rindern in der Regel zwischen 2,0 und 2,5 mmol/l. Die Kalziumkonzentration erreicht ihren Tiefstwert 12 bis 24 Stunden nach der Geburt. Dies ist bedingt durch eine ungenügende Anpassung des Mineralstoffwechsels, an die vermehrten Kalziumverluste durch die Kolostrumproduktion im geburtsnahen Zeitraum. Kalziummangel erhöht das Risiko für Labmagenverlagerungen, Metritis und erhöht das Merzungsrisiko in der Frühlaktation.
Subklinische Mastitis ist kostenspielig
Hierbei ist die subklinische Form (Blutkalziumwerte 2 mmol/l) auf Betriebsebene kostspieliger als die klinische Form. Denn wenn in einer Herde mit 500 Tieren die klinische Milchfieberrate bei 2% liegt und dabei Kosten von 265 € pro Fall für Therapie, Leistungsabfall und vorzeitigen Abgang aus der Herde entstehen, so würden über ein Jahr 2.650 € an Kosten entstehen. Tritt dagegen der subklinische Kalziummangel in einer Herde mit einer Häufigkeit von 40% auf, und jeder Fall kostet den Landwirt 110 € (Milchausfall, Folgeerkrankungen), so lägen die Kosten in einem Jahr bei 22.000 €.
Wie ist die Situation auf deutschen Milchviehbetrieben?
Kompakt die Forschungsergebnisse:
| 41% der Frischabkalber hatten subklinisches, 7% klinisches Milchfieber.
| 9% der Betriebe fütterten saure Salze in der Vorbereiterration.
| Milchfieberkühe hatten 2,2 kg weniger Milch über die ersten drei MLPs.
| Tiere mit Kalziummangel hatten 44% erniedrigten Erstbesamungserfolg und ein fast 70% erhöhtes Abgangsrisiko in den ersten 60 Tagen.
| Jeder Betrieb braucht ein individuelles Konzept...
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