Betriebszweigabrechnungen muss man richtig lesen. Nur wer die eigenen Kennwerte zu interpretieren weiß, kann seine Zahlen nachhaltig verbessern.
Stärken und Schwächen ausloten: Nur wer Leistung und Kosten erfasst, kann das betriebliche Potenzial erkennen. Die Betriebszweigabrechnung (BZA) bietet deshalb wichtige Hinweise auch auf die Wettbewerbsfähigkeit des Milchkuhbetriebes.
Um eine abschließende Bewertung der Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Unternehmens vornehmen zu können,...
Betriebszweigabrechnungen muss man richtig lesen. Nur wer die eigenen Kennwerte zu interpretieren weiß, kann seine Zahlen nachhaltig verbessern.
Stärken und Schwächen ausloten: Nur wer Leistung und Kosten erfasst, kann das betriebliche Potenzial erkennen. Die Betriebszweigabrechnung (BZA) bietet deshalb wichtige Hinweise auch auf die Wettbewerbsfähigkeit des Milchkuhbetriebes.
Um eine abschließende Bewertung der Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Unternehmens vornehmen zu können, müssen neben den Direktkosten (Elite 2/19) und Arbeitserledigungskosten (Elite 3/19) noch die Festkosten sowie der Leistungsblock angeschaut werden. Die Gebäudekosten (Abschreibung, Unterhaltung, Miete, Zinsaufwand), die unter die Festkosten fallen, bieten keine aussagekräftige Vergleichsmöglichkeit zwischen Betrieben. Denn je nachdem, ob die Gebäude jüngeren oder älteren Datums sind, fallen hier entweder höhere Abschreibungen oder aber Kosten für die Unterhaltung an.
Zu den Allgemeinkosten gehören Beiträge und Gebühren. Auch Versicherungen, Kosten für Buchführung oder Büro fallen hierunter. Dieser Block ist nur geringfügig beeinflussbar, nur über die Betriebsgröße lässt sich teilweise eine Kostendegression erreichen.
Erlöse: Nur kleine Stellschrauben
Den bisher genannten Kostenblöcken steht der Leistungsblock gegenüber:
- Dazu gehören der Milchverkauf sowohl an die Molkerei als auch über die Hoftankstelle, sowie der innerbetriebliche Verbrauch, der über die Anzahl Kälber und die täglich gefütterte Tränke berechnet wird.
- Bei den Tierverkäufen handelt es sich um alle Tiere, die an Dritte verkauft wurden wie Schlachtkühe, Bullenkälber bzw. Zuchtfärsen. Je nach Höhe des Milchpreises erlangt dieser Posten eine höhere (niedriger Milchauszahlungspreis) bzw. geringere Bedeutung. Unter Tierversetzungen fallen männliche Kälber, die in die eigene betriebliche Mast gehen. Weibliche Rinder sind häufig in der BZA bewertet.
- Bestandsveränderungen werden über Anfangs- und Endbestand eines Wirtschaftsjahres ermittelt.
- Auch die gekoppelten Direktzahlungen gehören zur Leistungsseite (Weide- oder Festmistprämie).
- Bei den sonstigen Entschädigungen handelt es sich z.B. um Ausgleich für Impfschäden etc.
- Der Wert der Nährstoffe aus Gülle und Festmist wird nicht der Ertragsseite zugeordnet. Dafür muss die aufnehmende Kultur die Ausbringungskosten tragen. Aufwendungen für die überbetriebliche Nährstoffabgabe fallen unter „Sonstige Direktkosten“.
- Dazu gehören der Milchverkauf sowohl an die Molkerei als auch über die Hoftankstelle, sowie der innerbetriebliche Verbrauch, der über die Anzahl Kälber und die täglich gefütterte Tränke berechnet wird.
- Bei den Tierverkäufen handelt es sich um alle Tiere, die an Dritte verkauft wurden wie Schlachtkühe, Bullenkälber bzw. Zuchtfärsen. Je nach Höhe des Milchpreises erlangt dieser Posten eine höhere (niedriger Milchauszahlungspreis) bzw. geringere Bedeutung. Unter Tierversetzungen fallen männliche Kälber, die in die eigene betriebliche Mast gehen. Weibliche Rinder sind häufig in der BZA bewertet.
- Bestandsveränderungen werden über Anfangs- und Endbestand eines Wirtschaftsjahres ermittelt.
- Auch die gekoppelten Direktzahlungen gehören zur Leistungsseite (Weide- oder Festmistprämie).
- Bei den sonstigen Entschädigungen handelt es sich z.B. um Ausgleich für Impfschäden etc.
- Der Wert der Nährstoffe aus Gülle und Festmist wird nicht der Ertragsseite zugeordnet. Dafür muss die aufnehmende Kultur die Ausbringungskosten tragen. Aufwendungen für die überbetriebliche Nährstoffabgabe fallen unter „Sonstige Direktkosten“.
Auf der Leistungsseite lässt sich im Wesentlichen nur die Höhe der abgelieferten Milchmenge aktiv beeinflussen. Der Milchauszahlungspreis hängt größtenteils von der Leistungsfähigkeit der Molkerei ab. Eine Milchpreisabsicherung ermöglicht keinen höheren, sondern vielmehr einen stabileren Erlös. Sind größere Unterschiede auf der Leistungsseite zwischen vergleichbaren Betrieben (Größe) zu erkennen, können diese auch auf verschiedene Rassen zurückzuführen sein. Die Erlöse können, besonders bei Fleckvieh mit Doppelnutzung, beim Tierverkauf/-versetzung aufgrund der höheren Preise für Bullenkälber und Schlachtkühe höher ausfallen. Allerdings punkten die Holsteinherden oft mit einer höheren Milchmenge.
Wettbewerbsfähigkeit erkennen
Kostenblöcke und Leistungen sind ermittelt. Doch wie lässt sich jetzt ein sinnvolles Benchmarking (Vergleich der Produktion) zwischen den Betrieben vornehmen? Welche Zahlen haben Aussagekraft?
Vor allem sollte man sich den Leistungsblock, die Futterkosten sowie die Arbeitserledigungskosten genau anschauen und mit entsprechenden Betrieben (Region, Herdengröße) vergleichen. Denn gerade in diesen Punkten liegen oft Reserven, die sich auch wirklich heben lassen. Eine besondere Bedeutung fällt dabei der Höhe der Milchleistung zu, denn je höher diese ausfällt, desto stärker können sich die anfallenden Kosten auf die erzeugten Liter verteilen.
Neben Leistungsblock und Futterkosten hat das kalkulatorische Betriebszweigergebnis eine hohe Aussagekraft darüber, wie gut es um die Wettbewerbsfähigkeit eines Betriebes bestellt ist. Bei dieser Kennzahl wird von der Summe aller Leistungen die Summe aller Kosten (Produktionskosten) abgezogen. Da alle Betriebe in der BZA gleich bewertet werden (Faktorkosten für Lohn,etc.), ist diese Kennzahl ein aussagekräftiger Maßstab für die Wettbewerbsfähigkeit. Das Betriebszweigergebnis zeigt weiterhin:
- Kalkul. Betriebszweigergebnis = 0: Die Leistungen entsprechen den Vollkosten. Die Faktoransätze für eigene Arbeit (!), Kapital, Fläche werden entlohnt.
- Kalkul. Betriebszweigergebnis ist 0: Die Leistungen sind höher als die Vollkosten. Es wurde ein Unternehmergewinn erzielt.
- Kalkul. Betriebszweigergebnis 0: Die Leistungen fallen geringer aus als die Summe der Vollkosten. Die kalkulatorischen Faktorkosten werden nicht in angesetzter Höhe erwirtschaftet.
- Kalkul. Betriebszweigergebnis = 0: Die Leistungen entsprechen den Vollkosten. Die Faktoransätze für eigene Arbeit (!), Kapital, Fläche werden entlohnt.
- Kalkul. Betriebszweigergebnis ist 0: Die Leistungen sind höher als die Vollkosten. Es wurde ein Unternehmergewinn erzielt.
- Kalkul. Betriebszweigergebnis 0: Die Leistungen fallen geringer aus als die Summe der Vollkosten. Die kalkulatorischen Faktorkosten werden nicht in angesetzter Höhe erwirtschaftet.
Der Gewinn hingegen sagt nichts über eine Konkurrenzfähigkeit aus. Er ist eine individuelle Erfolgsgröße, bei der betriebliche Faktorkosten berücksichtigt werden. Ein Betrieb mit einer großen eigenen Flächenausstattung beispielsweise hat es deutlich leichter einen positiven Gewinn einzufahren.
Der Gewinn addiert mit Abschreibungen für Gebäude und Maschinen und entkoppelte Betriebsprämien ergeben den Cash Flow I. Dieser Wert wiederum ist eine Kenngröße für die Liquidität des Milchkuhbetriebes. Hier zeigt sich also, wie gut der Betrieb über ausreichende Mittel verfügt, um seinen laufenden Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. -os-
SErie
1Direktkosten
2Arbeits-erledigungskosten
3Leistungsblock