Was tun bei Maisbeulenbrand?

Maisbeulenbrand konnte sich auch in diesem Jahr auf vielen Flächen ausbreiten. Was nun? Kann der Mais trotzdem ruhigen Gewissens siliert und verfüttert werden? Was ist bei der Silierung zu beachten?

Was ist Maisbeulenbrand?

Maisbeulenbrand ist eine Pilzinfektion. Die Infektion des Mais mit dem Pilz vollzieht sich meist nach dem Auflaufen bis zu einer Pflanzenhöhe von 40 cm. Die Pilzsporen sind über zehn Jahre im Boden lebensfähig. Pilzsporen aus dem können die Pflanze nur an Gewebe infizieren, welches sich noch im Wachstum befindet. Nicht überall sind anschließend Beulen zu sehen. Stresssituationen begünstigen die Bildung von Beulen. Die Maisbeulen treten nicht nur am Kolben auf, sondern sie können sich auch an anderen Pflanzenteilen bilden.

Ist Silage von befallenen Maisflächen gesundheitschädlich?

Zunächst kann Entwarnung gegeben werden. Untersuchungen haben ergeben, dass die Futteraufnahme und die Gesundheit der Tiere nicht beeinträchtigt werden. Auch zeigte ein geringer Befall des Maisbestandes bis zu 20 % keinen Einfluss auf Nährstoffgehalte. Bei einem 100 %igen Befall aber wurde der Futterwert des Mais beeinträchtigt. So hatte die Silage bis zu 18 % weniger Nettoenergie und 27 % weniger verdauliches Eiweiß. Auch wurde festgestellt, dass die Toxine des Maisbeulenbrands durch die Silierung weitgehend abgebaut werden. Aber es können Toxine durch Sekundärinfektionen auf den Maispflanzen gebildet werden. Deshalb sollte beulenbrandbefallener Mais wenn möglich nicht an Frischlaktierer oder tragenden Tieren verfüttert werden. Der Anteil an der TM der Gesamtration sollte 30 % nicht überschreiten.

Was ist bei der Silierung zu beachten?

Hinsichtlich der Silierfähigkeit und Verfütterbarkeit sind vom Maisbeulenbrand befallene Pflanzen als problemlos anzusehen. Allerdings entstehen um 0,5 % geringfügig höhere Gärgasverluste und die aerobe Stabilität verringert sich von 10 auf 5 Tage. Damit Sekundärinfektionen und weiterer Befallsdruck auf Flächen mit Maisbeulenbrand gemindert werden, sollte die Ernte vorzeitig, vor dem Aufplatzen der Brandgallen, bei ca. 30 % TM eingefahren werden.
Die befallenen Maispflanzen weisen einen erhöhten Anteil Verderb anzeigender Pilze und Hefen auf. Der Einsatz von Siliermitteln der Wirkungsrichtung 2 ist deshalb angebracht. Auf eine sehr gute Verdichtung muss unbedingt geachtet werden.
Problematisch sind vor allem auch die Hefen, die in von Maisbeulenbrand befallener Silage bereits Ende Januar eine kritische Besatzdichte von 100.000 KbE/g erreichen und zu Nacherwärmungen führen. Aus diesem Grunde empfiehlt es sich, besonders befallene Partien in einem gesonderten Silo zusammenzufassen und diese möglichst im Winter zu verfüttern.