SF-Futtermischwagen

Optimale Übersicht beim Mischen und Füttern

Der selbstfahrende Futtermischwagen „Titan“ der Firma Hirl bietet eine bestmögliche Übersicht auf alle Arbeitsbereiche. Das Highlight ist die geräumige Kabine, die durch ein Staplerhubgerüst und einen LKW-Drehkranz bis zu 2,5 m ausgehoben und um 180° gedreht werden kann. Zudem zeichnet er sich durch eine robuste Verarbeitung, einen sparsamen Kraftstoffverbrauch und eine hohe Leistungsfähigkeit aus.

Kabine

(Bildquelle: Elite Magazin)

Auf dem Milchviehbetrieb Tresler in Bad Essen konnten diese Woche Praktiker den SF-Mischwagen „Titan“ im Einsatz begutachten. Der Betrieb hält 50 Milchkühe im alten Stall und füttert diese mit einer Voll-TMR, weitere 50 Kühe stehen im neuen Stall und werden  mit einer Teilmischration und Kraftfuttergaben über eine Station versorgt. Bei diesen beiden Mischungen konnte eine sehr starke Zerkleinerung des Futters festgestellt werden. Jedoch waren hier Gras- und Maissilage sehr kurz gehäckselt. Die Jungviehration besteht aus 95 % Gras- bzw. Maissilage und 5 % Stroh. Durch den hohen Strohanteil konnte bei dieser Mischung eine deutlich geringere Vermusung festgestellt werden.
Der selbstfahrenden Mischwagen, der vorwiegend in größeren Familienbetrieben zum Einsatz kommt, ist in drei Größen (9, 11 und 13 m3) und zwei verschiedenen Bauarten erhältlich. Der Motor kann sowohl quer zur Fahrtrichtung zwischen Kabine und Mischbehälter, als auch längs zur Fahrtrichtung vor dem Führerhaus sitzen. Wenn der Motor ganz vorne platziert ist, sind Motor und Kühler von drei Seiten gut zugänglich. Sitzt der Motor zwischen Kabine und Mischbehälter, hat der Fahrer eine bessere Übersicht. Der Mischbehälter kann für ein optimales Befüllen bis auf den Boden abgesenkt werden und bleibt dabei stets waagerecht. So können die vier Wiegestäbe, die alle längs zur Fahrtrichtung angelegt sind, auch im abgesenkten Zustand genau arbeiten.
Befüllen

(Bildquelle: Elite Magazin)

Der Mischwagen ist dreischalig aufgebaut (Wandstärke von 6 bis 12 mm) und hat dadurch eine hohe Stabilität. Durch seine niedrige Bauhöhe von nur 2,55 m ist der Titan" auch für Gebäude mit niedriger Deckenhöhe geeignet. Ein Ausführung mit Allradantrieb sowie mit einer Geschwindigkeit von 40 km/h ist möglich. Derzeit sind rund 50 Geräte im Einsatz, die vorwiegend auf Milchviehbetrieben mit 100 bis 200 Kühen zu finden sind.

Hohe Leistungen und niedriger Spritverbrauch

Der „Titan“ ermöglicht eine Entnahmetiefe von 45 cm und eine Entnahmehöhe von 550 cm. Bei Silage können bis zu 2 t pro Minute eingefräst werden. Für diese hohe Entnahmeleistung und für eine schonende Behandlung des Futters sorgt eine nach oben laufende Entnahmefräse. Die Messer dieser Fräse sind außen gehärtet und haben innen einen weichen Kern, dadurch besitzen sie eine hohe Stabilität und berechnen somit nicht so leicht.
Das Dreischneckenmischwerk arbeitet gegenläufig und ist so besonders effektiv und futterschonend. Die offene Rührflügelwelle ist mit Sägezahnmessern bestückt. Auf Wunsch können variabel einstellbare Gegenschneiden im Mischbehälter installiert werden. Diese sorgen bei langfasrigen Futtermitteln für eine bessere Zerkleinerung. Somit verkürzt sich die Mischzeit und der Kraftstoffverbrauch sinkt.
Der Spritverbrauch liegt mit 12 – 15 Litern pro Stunde beim Fräsen und einer Drehzahl von 1.600 U/min im niedrigen Bereich. Laut Firmenaussagen, erreichen Betriebe, die mit nur 1.200 U/min arbeiten, einen Kraftstoffverbrauch von nur 10 l/h.
Aufnahme

(Bildquelle: Elite Magazin)

Flexible Einsatzbereiche

Der SF-Mischwagen kann neben der klassischen Entnahme im Fahrsilo auch für das Fräsen von Silage-, Heu- und Strohballen verwendet werden. Treber, CCM und Mischfutter kann die Fräse direkt vom Boden aufnehmen. Flüssige Futtermittel oder Wasser können über eine seitlich angebrachte Einflüllschleuse zu dosiert werden. Auch ein Kalk-Stroh-Einstreu kann mit dem „Titan“ gemischt und verteilt werden.
Wurden auch kleine Mengen von Spezialfuttermitteln zudosiert, konnte laut einem Test der Firma Hirl nach nur drei Minuten Mischen eine Mischgenauigkeit von 98 % erreicht werden.