Wissenschaftlicher Durchbruch in der Aufklärung des „Blutschwitzens“

Bei der Erforschung des sog. „Blutschwitzens“ (Bovine Neonatale Panzytopenie, BNP) ist nun der wissenschaftliche Durchbruch gelungen. Die Tiermediziner der Universität Gießen konnten die Mechanismen der Zerstörung der blutbildenden Zellen bei den Kälbern beschreiben. Die unstillbaren Blutungen, die die Tiere verenden lassen, entstehen als Folge des fast vollständigen Verlusts von Blut- und Knochenmarkzellen, wovon auch die für die Gerinnung notwendigen Blutplättchen betroffen sind. Den Veterinärmedizinern ist es nun gelungen, nachzuweisen, dass sich in der Biestmilch von Kühen, bei deren Kälbern BNP aufgetreten ist, Antikörper befinden, die mit weißen Blutzellen der Kälber reagieren.
Bereits in den vergangenen Monaten gab es andere Studien, in denen dieselbe Hypothese einer Immunreaktion aufgestellt wurde. Für das sogenannte „Blutschwitzen“ von Kälbern ist der Impfstoff „PregSure“ (Pfizer) gegen die Bovine Virusdiarrhöe (BVD) verantwortlich. Pfizer hatte den Impfstoff bereits im April 2010 freiwillig vom Markt genommen. Mittlerweile wurde die EU-Lizenz für das Produkt zurückgegeben.