Ungeordneter Brexit - Folgen für britische Landwirte

Wenn es wirklich zu einem ungeordneten Austritt Großbritanniens aus der EU kommt, kann das zu erheblichen Einkommenseinbußen der britischen Landwirte führen. Die Absatzförderungsorganisation für Landwirtschaft und Gartenbau (AHDB) gibt Auskunft über aktuell abschätzbare Folgen.
Das durchschnittliche Betriebseinkommen würde demnach von derzeit gut 42 700 £ (49.455 Euro) auf nur noch etwa 26 000 £ (30.113 Euro) im Jahr 2022 sinken, wenn es zu keinerlei Übereinkunft zwischen der EU und Großbritannien kommt. In diesem Fall wäre davon ausgegangen, dass sich der Handel an den Richtlinien der Welthandelsorganisation (WTO) und dem Meistbegünstigungsprinzip anlehnt. Zusätzliche Kontrollen und weitere Hemmnisse würden die Preise zudem erhöhen.
Milchkuhhalter könnten glimpflich davonkommen:
Die Aussichten für britische Milcherzeuger sehen im Gegensatz zu Schweine- und Geflügelhaltern etwas weniger bedrohlich aus. Dennoch müssen auch sie mit spürbaren Einkommenseinbußen rechnen. Nach ersten Abschätzungen könnte sich das Einkommen der Milchkuhhalter von derzeit etwa 70 600 £ (81.769 Euro) im Falle eines Austrittsabkommens auf knapp 58 000 £ (67.176 Euro) reduzieren. Kommt es zu keiner Einigung, könnte es sogar auf 55 000 £ (63.701 Euro) sinken. Dabei ist eine Verteuerung der Importe zu erwarten, wodurch die heimischen Erzeugerpreise steigen könnten.
(Umrechnungskurs: 1 £ = 1,1582 Euro)
Quelle: AgE