Spanien

Spanien schöpft Milchquote nicht aus

In der vergangenen Kampagne sind in Spanien rund 6,02 Mio t Milch an die Molkereien geliefert worden. Nach Angaben des staatlichen landwirtschaftlichen Garantiefonds (FEGA) verfehlten die 21.445 Milchproduzenten des Landes ihre Quote von 6,3 Mio t damit erneut. Schuld daran sei die schlechte Rentabilität aufgrund der niedrigen Erzeugerpreise, heißt es in den spanischen Medien. Dadurch erhöhten sich Jahr um Jahr die Importe, insbesondere die aus  EU-Partnerländern. Von dort kamen FEGA zufolge in der vergangenen Kampagne insgesamt rund 3,5 Mio t. Den größten Anteil an den Lieferungen machte preiswerter Käse aus, von dem 2,1Mio t Milchäquivalent eingeführt worden sind. Zudem importierte Spanien 400.000 t Milch und 150.000 t Milchpulver.
Die Branche versucht derzeit Maßnahmen zur Verbesserung der Rentabilität zu entwickeln und so die Zukunft der Betriebe zu sichern, deren Zahl sich fortschreitend verringert. Als wichtiger Schritt gilt die Einführung einer neuen obligatorischen Vertragspolitik. Außerdem wird über die Einführung eines Mindestpreis diskutiert. Dessen Umsetzung ist allerdings umstritten; so sieht beispielsweise die spanische Wettbewerbsbehörde darin einen Verstoß gegen den freien Handel.
Die Milchbauern der Iberischen Halbinsel erhalten zurzeit im Mittel 32 Cent/l. Das sind 3 Cent bis 4 Cent weniger als in den Nachbarländern.