Spanien: Mindestpreis für Milch abgelehnt

In Spanien wird es keinen Mindestpreis für Milch nach Vorbild der Franzosen geben. Einer solchen Forderung hat die spanische Regierung nun eine Absage erteilt. In Frankreich hatte der Handel im Juli bei einem Treffen mit Vertretern der Milchbranche zugestimmt, den Milchauszahlungspreis für eine bestimmte Anzahl der billigsten Milchprodukte in den kommenden Monaten um insgesamt 4 Cent/l auf 34 Cent/l zu erhöhen. Die Nationale Marktaufsichtsbehörde (CNMC) der Spanier bewertete einen solchen Beschluss als nicht mit den Gesetzen Spaniens sowie dem EU-Wettbewerbsrecht vereinbar, erklärte die Landwirtschafsministerin Isabel Garcia Tejerina.
Stattdessen wird sich Madrid beim nächsten EU-Agrarministertreffen im September für einen höheren Interventionspreis für Milchpulver und Butter einsetzen. n Spanien soll stattdessen ein Dokumentationssystem zum Milchpreis aufgebaut und der Milchexport gefördert werden.
Bereits im Juli hatte die spanische Regierung Hilfsmaßnahmen für die heimische Milchbranche beschlossen. Demnach wird den Höfen unter anderem mit der nationalen Umsetzung des EU-Schulmilchprogramms unter die Arme gegriffen, ebenso mit finanziellen Hilfen zur Stärkung von Produzentenzusammenschlüssen und mit Bürgschaften des Staates für einen leichteren Zugang zu Krediten. Spaniens Milchbauern gehen diese Hilfen jedoch nicht weit genug. Sie bekräftigten anlässlich der Ablehnung eines Mindestpreises ihre Kritik. Das Kernproblem eines nicht kostendeckenden Milchpreises bleibe weiterhin bestehen, stellte der Bauernverband Unión des pequeños Agricultores y Ganaderos (UPA) klar, die Branche werde nur vertröstet.

AgE