Russland: Stärkere Unterstützung der Milchproduzenten

Die russische Regierung ist bereit, seine Milchproduzenten stärker zu unterstützen.
Ministerpräsident Dmitrij Medwedew teilte in der letzten Woche mit, dass die Mehrwertsteuer auf Importe von Zuchtrindern demnächst wegfallen soll. Damit reagiert der Regierungschef auf die Forderungen des ehemaligen Landwirtschaftsministers Alexej Gordejew. Außerdem würde über eine Verlängerung der Laufzeiten verbilligter Kredite von acht auf 15 Jahre beraten. Diese Maßnahme soll dann auch rückwirkend Anwendung finden. Auch die Kreditbeihilfen sollen von derzeit 80% auf 100% des Leitzinses der nationalen Zentralbank angehoben werden. Durch die Umsetzung dieser Pläne entstehen allein in Bezug auf die laufenden Kredite bis 2020 zusätzliche Ausgaben von 18,3 Mrd. Rbl (419 Mio. Euro). 
Zurzeit deckt Russland 79% seines Bedarfs an Milchprodukten aus eigener Produktion. Bis 2020 soll der Selbstversorgungsgrad bei 90% liegen. Allerdings zeichnet sich in diesem Jahr ein leichter Rückgang der Rohmilchproduktion ab, was Landwirtschaftsminister Fjodorow auf die Verteuerung der Futtermittel zurückführt. Allerdings erwartet der Minister in den Winter- und Frühjahrsmonaten einen Anstieg der Milchmenge.
In den vergangenen fünf Jahren wurden die Milchviehhalter mit staatlichen Beihilfen von insgesamt rund 100 Mrd. Rbl (2,3 Mrd. Euro) unterstützt. In dieser Zeit wurden etwa 1.300 Stallanlagen modifiziert und 400 neu errichtet. Allerdings wird noch immer gut die Hälfte der Milch in alten Stallanlagen erzeugt. In diesem Jahr werden die Milchviehbetriebe mit gut 16 Mrd. Rbl (366 Mio. Euro) einschließlich des nachträglich beschlossenen Ausgleichs für die höheren Futtermittelkosten gefördert. Mehr als 80% der Zuschüsse werden pro Liter vermarkteter Rohmilch von bestimmter Qualität gewährt. (AgE)