Rumänien: Blauenzungenkrankheit wird von zuständigen Behörden verschwiegen

Die rumänischen Schaf- und Rinderhalter sind mit der Bekämpfung der in dem Land erstmals Mitte August 2014 ausgebrochenen Blauzungenkrankheit durch die staatlichen Behörden nicht zufrieden.

Behörden ignorieren Seuchenfälle

Laut Presseberichten sollen Schafzüchter den Aufsichtsbehörden vorgeworfen haben, die Gefahr der Seuche zu verschweigen und Statistiken über die Zahl der erkrankten und verendeten Tiere zu unterdrücken. Zum Beispiel seinen in der Gemeinde Oravita in Südwestrumänien sollen mehr als 100 Schafe erkrankt und fast ein Dutzend verendet sein, ohne dass die zuständigen Stellen erkennbar reagiert hätten.
Der Grund für die „Zurückhaltung“ der Tierschutzbehörden liegt aus Sicht der Tierhalter daran, dass „kein Geld für den Kauf von Impfstoffen“ vorhanden ist. Die Tierärzte seien offenbar dazu aufgefordert, möglichst wenige Informationen über das Ausmaß der Krankheit und die Zahl der Todesfälle in ihren Bezirken bekanntwerden zu lassen.

Vermutlich die Hälfte aller Landkreise betroffen

Nach der jüngsten Bilanz der Nationalen Agentur für Veterinärwesen und Lebensmittelsicherheit (ANSVSA) seien die Rinder- und Schafhalter allerdings in rund der Hälfte aller Landkreise von der Blauzungenkrankheit betroffen. Die Zahl der infizierten Tiere gibt die Behörde mit 757 in 130 Gemeinden an, wovon 132 Tiere an der Krankheit verendet seien.
Nach Angaben der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) gab es in Rumänien im Zeitraum vom 4. bis 18. September insgesamt 23 Ausbrüche mit 170 betroffenen Tieren. Die Veterinärbehörde ANSVSA hatte Ende September die Schließung aller Tiermärkte im ganzen Land angeordnet, die zunächst bis zum vergangen Sonntag (5.10.) galt. (AgE)