Niedersachsen: Milchwirtschaft konzentriert sich zunehmend

Niedersachsens Milch- und Molkereiwirtschaft hat in den vergangenen Jahren erhebliche Entwicklungsschritte vollzogen. Die durchschnittliche Verarbeitungsmenge der niedersächsischen Molkereien ist mittlerweile auf 238,2 Mio. kg Milch angestiegen. Im Jahr 2000 lag sie noch bei 103,6 Mio. kg, 1970 seien es sogar nur 12,5 Mio. kg gewesen, berichtet das Landvolk Niedersachsen.
Im Gegenzug habe sich die Zahl der Molkereien nach aktuellen Daten der Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen (LVN) deutlich verringert: Im Jahr 2013 seien es lediglich noch 25 und somit sieben weniger als im Vorjahr gewesen. Etwa jede dritte der verbliebenen Molkereien hole nur Milch bei den Landwirten ab; 16 Unternehmen seien Verarbeiter.
Während des Konzentrationsprozesses in der Molkereiwirtschaft habe sich die Milchanlieferung der Landwirte an die niedersächsischen Molkereien deutlich erhöht, berichtete der Landvolkverband weiter. Mit einer Anlieferungsmenge von 5,95 Mio. t sei im vergangenen Jahr ein neuer Höchststand erreicht worden, verglichen mit 3,81 Mio. t im Jahr 1970. Zehn Jahre später habe die Anlieferungsmenge bei 4,69 Mio. t gelegen und sei im Zuge der Einführung der EU-Milchquotenregelung bis 1990 auf 4,52 Mio. t gesunken. Seitdem sei die Anlieferung wieder kontinuierlich gestiegen.
In Niedersachsen leben dem Landesbauernverband zufolge mehr als 11.000 Landwirte von der Milcherzeugung und halten zu diesem Zweck insgesamt rund 830.000 Kühe. Die Milcherzeugung konzentriere sich auf die Grünland- und Marschstandorte im Küstengürtel und entlang der großen Flüsse. Dagegen stiegen die Landwirte im südniedersächsischen Bergland eher aus der Milchviehhaltung aus. (AgE)