Niedersachsen: Landwirtschaftsminister offen für Boni-Mali-Modell zur Mengenregulierung

Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer soll einem Instrument des freiwilligen Produktionsverzichts gegen Ausfallentschädigung auf dem Milchmarkt aufgeschlossen gegenüber stehen.
Auf eine entsprechende Anfrage des CDU-Abgeordneten Helmut Dammann-Tamke zum Milchmarkt erklärte Meyer, dass sich Niedersachsen auf vielen Ebenen für bessere und faire Erzeugerpreise einsetze und innovative Ansätze zur Mengenregulierung begrüße.

Im Krisenfall Strafe für Überlieferer und Belohnung für Unterlieferer

Konkret nannte der Minister dabei den Vorschlag des französischen EVP-Europaabgeordneten Michel Dantin, wonach Milcherzeugern im Krisenfall für eine Produktionsverringerung von wenigstens 5 % finanziell belohnt werden sollten, für eine Ausdehnung von 5 % oder mehr hingegen bestraft.
Meyer wies außerdem darauf hin, dass sich die niedersächsische Forderung nach einem Marktmonitoring bereits in der von der EU-Kommission umgesetzten Marktbeobachtungsstelle niedergeschlagen habe. Eine derartige Stelle müsse anhand aktueller und gemeldeter Daten und Indizes in der Lage sein, hieraus verlässliche Entwicklungen und Markttrends abzuleiten, damit die Kommission dann unverzüglich über gegebenenfalls einzuleitende Maßnahmen entscheiden könne.
Ohne ein geeignetes Kriseninstrumentarium könne die finanzielle Situation jedoch bei zu niedrigen Erzeugerpreisen schnelle existenzbedrohende Ausmaße annehmen, warnte Meyer.

Position der Milcherzeuger auf der Marktebene muss gestärkt werden

Darüber hinaus müssten die sehr ungleich verteilten Machtverhältnisse zwischen Handel, Verarbeitern und Milcherzeugern durch Maßnahmen, die die Position der Milchproduzenten stärkten, einander angenähert werden. (AgE)