Milchsuperabgabe für europäische Exportoffensive verwenden

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, hat bekräftigt, dass die Milchsuperabgabe 2014/15 für den Milchsektor und die europäische Exportoffensive verwendet werden solle. Ein verstärkter Export und eine verbesserte Marktoffensive seien wichtige Bausteine. Laut DBV könnte die Superabgabe für das letzte Quotenjahr EU-weit 850 bis 900 Mio. € betragen. Für Deutschland erwartet die Zentrale Milchmarkt Berichterstattung GmbH (ZMB) eine Belastung von insgesamt 309 Mio. €. Der Möglichkeit von staatlichen Eingriffen in die Produktionsentscheidungen der Milcherzeuger erteilte Rukwied erneut eine Absage. Seiner Meinung nach sei die kritische Situation am Milchmarkt nicht mit den Instrumenten der agrarpolitischen Vergangenheit zu lösen.
Eine bedeutende Ursache für die derzeitige Marktsituation sei das Russlandembargo, welches nach Einschätzung von Marktexperten für einen Rückgang der Erzeugerpreise um bis zu 4 Cent/kg verantwortlich sei. Gehandelt werden müsse auch in der Vermarktung. Von Molkereien, Genossenschaften und Erzeugergemeinschaften sollten Strukturen entwickelt werden, die im Rahmen des wettbewerbsrechtlich Möglichen der konzentrierten Nachfragemacht begegnen könnten. (AgE)