EMB: Aussichten nach Quotenende alles andere als rosig

Das European Milk Board (EMB) hält die Aussichten für den EU-Milchsektor nach dem Quotenausstieg im nächsten Jahr, im Gegensatz zu anderen Branchenorganisationen, nicht für rosig. Der EU stünden sehr schwierige Zeiten bevor, erklärte EMB-Präsident Romuald  Schaber in Brüssel anlässlich der Vorstellung einer Studie über die Folgen des Quotenendes in der Schweiz. Der Markt, insbesondere die Produzenten, würden sich selbst überlassen. „Ohne wirksam greifende Instrumente - ohne kostendeckende Preise - werden sehr viele Bauern auch in der EU sehr schnell aufgeben müssen“, warnte Schaber. Am Ende würden ganze Regionen die Milchproduktion einfach verlieren. Schaber will die Erkenntnisse aus der Studie zum Schweizer Milchmarkt genutzt wissen, um in der EU einen Absturz des Milchmarktes zu verhindern.

Dr. Therese  Haller  von der Berner Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) kommt in ihrer Studie zu einer ernüchternden Bilanz. Auch fünf Jahre nach dem Ausstieg der Schweiz aus der Milchkontingentierung fehlten den Erzeugern noch immer langfristig stabile Marktbedingungen. Für die Autorin liegt der Knackpunkt darin, dass vor der Entscheidung über den Quotenausstieg die mit dem Ende der Kontingentierung einhergehende Ausdehnung der Produktion und Verarbeitung von Milch - relativ zu dem erwarteten und auch eingetretenen Absinken des Milchpreises - wesentlich überschätzt worden sei. AgE