Durststrecke in der Milchproduktion vorüber

Brandenburgs Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger sieht die Entwicklung der regionalen Milchwirtschaft insgesamt positiv. Die jahrelange Durststrecke die manchen Milcherzeuger vor die Frage des Ausstieges aus der Milchproduktion gestellt hatte sei nun endlich überwunden, Milch sei national und vor allem international wieder gefragt, erklärte er in der vergangenen Woche anlässlich der Jahresversammlung des LKV Brandenburg.
 
Mit einer Durchschnittsleistung von aktuell 9.152 kg Milch pro Kuh seien die Brandenburger Milcherzeuger nach Vogelsänger zudem gut für den Ausstieg aus dem europäischen Milchquotensystem aufgestellt. Der Minister versprach, dass es trotz der Deregulierung und dem Auslaufen der Quote auch in Zukunft die Möglichkeiten der Intervention, der privaten Lagerhaltung sowie der Direktzahlungen geben wird. Somit bleibe ein funktionsfähiges staatliches Sicherheitsnetz bestehen.
 
Um die neuen Marktchancen allerdings optimal auszunutzen und mit angepassten Strategien auf Marktrisiken reagieren zu können, müssen Milcherzeuger und Molkereien künftig am besten gemeinsam über ihre Produktionsmengen entscheiden, betonte Vogelsänger. Denn „Was der eine produziert, muss der andere über die veredelten Milchprodukte gewinnbringend absetzen“, zeigte er sich überzeugt.

Prüfjahr 2012/2013 in Brandenburg

Im vergangenen Prüfjahr nahmen nach Angaben des LKV 487 Betriebe mit einem Gesamtbestand von 151.226 Kühen an der Milchleistungsprüfung teil. Die Zahl der Betriebe hatte sich dabei im Vergleich zum Vorjahr um knapp 2 % verringert. Die durchschnittliche Bestandsgröße hatte sich allerdings um 2,4 % (+13 Kühe) auf 311 Kühe erhöht. Das Land verfügte so nach wie vor über die im bundesweiten Durchschnitt größten Milchkuhhaltungen. Vogelsänger wies aber darauf hin, dass Brandenburgs Viehbestand mit durchschnittlich 0,41 Großvieheinheiten pro Hektar gerade einmal die Hälfte des bundesdeutschen Mittels beträgt. (AgE)