Bundesverband nimmt Stellung zum Zuchtrinderexport in Drittländer

Eindeutige Falschaussagen im Beitrag „Tiertransporte ins Ausland - Gequält und eingepfercht mit amtlicher Genehmigung“ des ARD-Magazins „Kontraste“ hat der Bundesverband Rind und Schwein (BRS) beklagt. So werde den am Export beteiligten Unternehmen vorgeworfen, dass Schlachtrinder als Zuchtrinder ausgewiesen würden, um im Ankunftsland direkt geschlachtet zu werden. „Diese Aussage ist falsch und fachlich unhaltbar“, betonte BRS-Geschäftsführerin Dr. Bianca Lind am vergangenen Freitag (25.5.).
Die Kosten für den Ankauf von Zuchtrindern mit Zuchtbescheinigung, die Unterbringung in der Quarantäne und die Untersuchungskosten bedingten, dass Zuchtrinder wesentlich teurer seien als Schlachtrinder, erklärte Lind. Hinzu kämen die Kosten für den Transport und die Versorgung der Tiere sowie die Zollgebühren. Der Preis, den der Käufer für ein Zuchtrind im Drittland bezahle, liege somit auch bei guten Schlachtpreisen im Drittland über dem Erlös, wenn das Rind direkt der Schlachtung zugeführt würde. „Ich bin erschrocken, dass diese Gegenüberstellung nicht gemacht wird und die Unterstellung undifferenziert ausgestrahlt wird“, so die BRS-Geschäftsführerin.
Die pauschalisierende Behauptung, in Drittländern seien generell keine ausreichende Futtergrundlage und kein geeignetes Know-how vorhanden, sei zudem„irreführend und diffamierend“, stellte Lind fest. Drittländer, in die Zuchtrinder exportiert würden, wie z.B. Russland, Marokko, die Türkei und Algerien verfügten auch über Regionen, in denen Milchkühe gut und nachhaltig gehalten werden könnten.
„Es gibt sicherlich Punkte, die im Tiertransport noch verbessert werden können“, räumte Lind ein, die Abschaffung aller Lebendtierexporte, wie im Beitrag gefordert, sei aber „unangebracht“. Die Zuchtrinder kämen bei fachgerechter Umsetzung des Transports ohne Schäden bei den Kunden an und seien auch in der Regel über mehrere Abkalbungen auf den landwirtschaftlichen Betrieben zu finden.
Quelle: AgE