Bundestierärztekammer zum Kexxtone-Einsatz

Die deutschen Tierärzte sehen den Einsatz des als „Dopingmittel für Kühe“ bekanntgewordenen Arzneimittels Kexxtone zur Bekämpfung von Stoffwechselstörungen weiterhin kritisch. Denn Kexxtone enthält den antibiotischen Wirkstoff Monensin, der früher als Leistungsförderer in der Bullenmast eingesetzt wurde, dort aber seit 2006 europaweit verboten ist. So die Bundestierärztekammer (BTK) am 05.12.2013. In der Milchviehhaltung wird der Wirkstoff über das Produkt Kexxtone (vom Pharmaunternehmens Eli Lilly) als verschreibungspflichtiges Tierarzneimittel vorbeugend gegen die Stoffwechselkrankheit Ketose eingesetzt. Es verbessert die Energieversorgung der Kuh, über eine Förderung der Propionsäure-produzierenden Bakterien im Pansen. Die Propionsäure wird zur Bildung von Glukose verwendet, die Energielieferant ist. Die Bundestagsfraktion der Grünen beschrieb im Rahmen der Debatte, dass vor allem Hochleistungskühen nach dem Abkalben von Ketosen betroffen sind.
 
Warnung vor Missbrauch als Leistungsförderer
 
Aufgrund des Nebeneffektes einer um 5 bis 9 % höheren Milchleistung des Langzeitantibiotikums (nach Landesverband der praktizierenden Tierärzte in Bayern), wird deshalb befürchtet, dass das Präparat missbräuchlich als Leistungsförderer in der Milchproduktion eingesetzt wird. Das Mittel hinterlässt zwar nach Angaben der BTK keine Rückstände in Fleisch und Milch und auch Resistenzbildungen sind aufgrund der Wirkungsart nicht zu befürchten, doch wurden die Tierärzte nun erneut zu einer verantwortungsvollen Verschreibung nur für gefährdete Einzeltiere aufgerufen. „Ein ausufernder Einsatz läuft der gesellschaftlichen Forderung nach einer Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes und unserem eigenen Anspruch zuwider, verantwortungsvoll mit Antibiotika umzugehen und die Haltungsbedingungen der Tiere zu verbessern“, erklärte BTK-Präsident Prof. Theo  M a n t e l . Er empfahl den Tierärzten die intensive Beratung der Milchviehhalter insbesondere zu Fütterungsfragen, um das Auftreten von Stoffwechselerkrankungen wie der Ketose in den Beständen einzudämmen. AgE