Backhaus: Quotenende als Chance sehen

Dazu das Auslaufen der Milchquote auch als Chance zu sehen hat Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus aufgerufen.
Bei einem Treffen mit Vertretern von Molkereien, Verbänden und Milcherzeugern wies Backhaus vergangene Woche in Schwerin darauf hin, dass der Wegfall der Quote den Landwirten die Möglichkeit einer „geregelten Zusammenarbeit“ durch die Mitgliedschaft in Erzeugerorganisationen eröffne. Mit der Gründung solcher Verbünde werde praktisch das Verhandlungsmandat des einzelnen Milchproduzenten auf die Erzeugerorganisation übertragen, womit über die Bündelung der Kräfte mehr Kompetenz, Erfahrung und Verhandlungsmacht auf Seiten der Milchbauern konzentriert werde.

Risikovorsorge nach Quotenende unverzichtbar

Der deutsche Milchmarkt steht nach Angaben des Ministers aktuell so stark unter Druck wie schon seit gut fünf Jahren nicht mehr. Dies ist nach seinen Worten auf verschiedene Ursachen zurückzuführen: So sei das Angebot in Deutschland 2014 um knapp 4 % gestiegen, da günstiges Getreide und Mischfutter sowie attraktive Milchpreise von durchschnittlich 37,4 Cent pro Kilogramm die Milchproduktion angeregt hätten. Heute herrsche allerdings bei Milchpreisen von unter 30 Cent pro Kilogramm und der drohenden Superabgabe eine schlechte Stimmung in der Milchwirtschaft, konstatierte Backhaus.
Ob die positive Erzeugerpreisprognose der EU mit durchschnittlich 35 ct/kg Milch in den nächsten zehn Jahren zu halten sei, bleibe darüber hinaus abzuwarten, da zukünftig immer mit Marktschwankungen zu rechnen sei. Umso wichtiger sei daher eine ausreichende Risikovorsorge der Erzeuger, für die der Minister insbesondere im betrieblichen Management Ansatzpunkte sieht. (AgE)