Backhaus fordert praktikable Lösungen

Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus forderte am Freitag vergangener Woche (25.9.) während der Landtagssitzung in Schwerin umsetzbare Lösungen anstelle realitätsferner Forderungen zur Überwindung der Milchmarktkrise. Vorschläge wie vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), alle Kühe nur noch auf der Weide zu halten, bezeichnete er als fern ab der Realität und kritisierte sie hart.
Bei der Weidehaltung würden laut Berechnungen der Landesforschungsanstalt im Schnitt 6.734 kg Milch je Kuh und Jahr produziert. Das sei ein Rückgang von mehr als 25 % gegenüber der mittleren Milchleistung in Mecklenburg-Vorpommern. Außerdem würden bei der reinen Weidehaltung auch die Umweltbelastungen in Form von Stickstoff- und Methanausscheidungen spürbar zunehmen.

Es sei wirksamer, wenn der Lebensmitteleinzelhandel Verantwortung übernehme und für und nicht gegen die Landwirtschaft arbeiten würde. Laut Backhaus habe Mecklenburg-Vorpommern bereits Krisenmaßnahmen wie die Anpassung von Steuervorauszahlungen der Agrarbetriebe sowie Pachtstundungen verfügt. Milchviehbetriebe mit einem freiwilligen Weideprogramm würden zukünftig finanziell unterstützt. Bei der Agrarministerkonferenz in dieser Woche würden auch konkrete Maßnahmen des Bundes verlangt. Es sei beantragt, das Genossenschaftsrecht zu dahingehend zu überprüfen, dass die Milchviehhalter flexibler am Markt agieren könnten und die sogenannte Andienungspflicht reformiert werde. (AgE)