Appell an designierten EU-Agrarkomissar

Verschiedenste Nichtregierungsorganisationen haben an den designierten EU-Agrarkommissar Phil Hogan appelliert, sich besonders für bäuerliche Familienbetriebe einzusetzen. Die Kommission müsse aufhören, „wie bisher überwiegend die Agrarindustrie zu unterstützen“, erklärten die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), der Bundesverband deutscher Milchviehhalter (BDM), das European Milk Board (EMB), die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch sowie das Entwicklungshilfswerk Misereor in einer gemeinsamen Pressemitteilung. Der AbL-Bundesvorsitzende Bernd Voß betonte: „Die Wachsen oder Weichen-Strategie führt in eine Sackgasse.“ Mit Blick auf das Ende der Milchquoten warnte Voß vor Überschüssen. Der Vorsitzende von EMB und BDM, Romuald Schaber ergänzte: „Auch unabhängig von Subventionen drücken die starke Exportorientierung und die unangemessene Mengenausweitung den Preis für die Produzenten innerhalb der EU und schwächen die Milchwirtschaft in Entwicklungsländern.“ Schaber sieht in der Weltmarktorientierung keinerlei Sicherheit für die EU-Landwirtschaft. Sie mache den Milchsektor vielmehr sehr verletzlich, wie anhand der aktuellen russischen Politik sehr deutlich zu sehen sei. Die genannten Organisationen erwarten von Hogan Konzepte, „wie Produktion und Preise in der EU auf ein angemessenes Niveau gebracht werden können: Ein Niveau, das eine Milcherzeugung sichert, den Landwirten eine faire Entlohnung bietet sowie ökologisch und entwicklungspolitisch verträglich ist.“ AgE