Antibiotika-Debatte sachlicher führen

Die Diskussion um den Antibiotika-Einsatz in Deutschland sollte sachlicher geführt werden. Diese Meinung vertrat Prof. Jörg Hartung, Leiter des Instituts für Tierhygiene der Tierärztlichen Hochschule Hannover, bei der Anhörung des Bundestagsernährungsausschusses zur Novelle des Arzneimittelgesetzes. Antibiotika sind ein wichtiges Instrument in der Hand von Arzt und Tierarzt und dürfen nicht verteufelt werden." Hartung betonte auch die Rolle der Tierhalter und deren Kentnisse für den Gesundheitsstatus ihrer Bestände. Eine pauschale Abhängigkeit zwischen Bestandsgröße und Antibiotika-Einsatz sieht der Veterinärmediziner hingegen nicht. Seiner Meinung nach liege der Schlüssel" zur Lösung vieler Probleme in der Gesundheitsvorsorge und der Tierhygiene.
Auch nach Ansicht von Dr. Hans-Joachim Götz, Präsident des Bundesverbandes praktizierender Tierärzte, kann eine Reduzierung der Besatzdichten und eine verbesserte Futterqualität zur Erhöhung der Tiergesundheit beitragen. Solche Maßnahmen würden allerdings mit steigenden Produktionskosten- und damit auch Lebensmittelkosten einhergehen.